Ärztlicher RatGroße Steine müssen zertrümmert werden

Diagnose

Eine Untersuchung des Urins sowie eine Blutuntersuchung geben die ersten Informationen. Eine moderne Ultraschalluntersuchung und gegebenenfalls eine Röntgenuntersuchung oder Computertomographie könnenden Ärzten weitere wertvolle Hinweise geben.

Therapie

Wie der Nierenstein behandelt wird, hängt auch von Art und Größe ab. In der Regel wird versucht, den Stein auf natürliche Art auszuscheiden. Dazu soll der Betroffene viel Flüssigkeit trinken. Eine krampflösende und warme Kompresse und ein heißes Bad können die Beschwerden bessern. Ist der Nierenstein nicht größer als eine Erbse, wird er in der Regel problemlos von ganz alleine den Harnleiter „verlassen“. Ratsam ist es, viel zu trinken und sich auch zu bewegen. Besonders wirksam soll Hüpfen sein, um einen Stein aus dem Harnleiter zu befördern. Die gute Nachricht: Rund 80 Prozent der kleinen Steine werden problemlos ausgeschieden. Ist der Stein größer und hat sich im Harnleiter festgesetzt, kommt es zu heftigen Schmerzen. Gegen diese Nierenkolik helfen nur starke Schmerzmittel, die der behandelnde Arzt verschreibt. Halten die Schmerzen einige Tage an und der Stein bewegt sich nicht von der Stelle, ist mit einem natürlichen Ausscheiden nicht mehr zu rechnen.

Mit welcher Methode der Stein dann entfernt wird, hängt zum Beispiel von der Größe und der Lage des Steins ab. Steine, die bei einer Ultraschall- und Röntgenkontrolle gut sichtbar und nicht größer als 2,5 Zentimeter sind können per ESWL (extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie) entfernt werden. Bei dieser Methode werden mittels akustischer Druckwellen (Stoßwellen) die Nierensteine in kleinste Teilchen zertrümmert. Diese Fragmente können dann problemlos natürlich ausgeschieden werden. Dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt und dauert etwa 30 Minuten bis zu einer Stunde. Können die Nierensteine auf diese Art und Weise nicht zertrümmert werden, können sie durch eine endoskopische Operation entfernt werden. Der Arzt beseitigt den Stein dann, in dem er entweder mit einem Spezialgerät über die Harnröhre in den Harnleiter geht und den Stein vor Ort zerkleinert und beseitigt oder indem er durch einen ganz kleinen Hautschnitt das Endoskop bis zur Niere führt und dann den Nierenstein zertrümmert. Diese Methode wird vor allem bei Steinen, die größer als 2,5 Zentimeter sind oder bei einer Ansammlung von mehreren Nierensteinen durchgeführt. Handelt es sich beim Nierenstein um einen Harnsäurenstein, kann er mit Medikamenten aufgelöst werden.

Vorbeugen

Nierensteine haben die Angewohnheit, immer wieder aufzutreten. Etwa jeder vierte Patient hat ein erhöhtes Risiko, dass sich bei ihm immer wieder Nierensteine bilden. Allerdings kann jeder selbst einiges tun, damit Nierensteine nicht oder nicht wieder auftreten.

Hier einige wirkungsvolle Tipps:

• Reichlich trinken. Über den Tag verteilt dürfen es durchaus zwei bis drei Liter sein. Im Sommer und beim Sport sollte es sogar noch etwas mehr werden. Ideale Getränke sind Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte. Ungeeignete Durstlöscher sind zuckerhaltige Limonaden, Cola, schwarzer Tee, Kaffee und Alkohol. • Auf dem Speiseplan sollte mehr Fisch und weniger Fleisch und Wurst stehen. Gut sind auch Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Milchprodukte. Allerdings ist Vorsicht mit Spargel, Rhabarber und Spinat geboten. Sie enthalten Oxalsäure. • Wer zur Steinbildung neigt, sollte auf jeden Fall oxalhaltige Nahrungsmittel möglichst meiden. Dazu gehören außer Spargel, Rhabarber und Spinat noch zum Beispiel Innereien, rote Beete, Schokolade, Nüsse und schwarzer und grüner Tee.

• Süßigkeiten und fettreiche Nahrungsmittel sollten wenn überhaupt, dann nur sparsam auf den Tisch kommen, wenn man Nierensteinen vorbeugen will. Und statt Backwaren aus Weißmehl sollte häufiger Brot und Co. aus Vollkorn gegessen werden. Auch Vollkornreis und Vollkornnudeln sollten häufiger auf den Tisch. Sie sind nicht nur gesund, sondern sättigen auch länger.

• Vorsicht mit Salz. Gesünder und köstlicher ist es, die Speisen mit Kräutern und Gewürzen zu verfeinern.

• Bekannte Harnwegsinfekte sollten immer vollständig auskuriert werden. • Regelmäßig den Blutdruck kontrollieren. Ist er zu hoch, muss er behandelt werden. Denn auch ein Bluthochdruck kann eine Steinbildung fördern. • Übergewicht begünstigt die Entstehung von Nierensteinen. Deshalb sollten die überflüssigen Pfunde abgespeckt werden. Allerdings sollte das Hüftgold nicht mit Radikaldiäten abgebaut werden. Denn dadurch können ebenfalls Nierensteine entstehen. Sinnvoller und gesünder ist eine Ernährungsumstellung mit weniger Fett und mehr Vollkornprodukten, Obst und Gemüse.

• Bewegung ist nicht nur gesund, sondern beugt auch Nierensteinen vor. Deshalb runter vom Sofa und ab in die Sportschuhe, damit Nierensteine keine Chance haben, sich zu bilden. Ideale Sportarten sind joggen, walken, Rad fahren, schwimmen, tanzen. Sport ist aber nicht nur gesund, sondern er tut auch der Figur gut und baut Übergewicht ab.