„Das perfekte Dinner“Gastgeberin überrascht nicht nur mit ihrem Menü

Bernd und Relindis sind von der Karotten-Komposition auf Sterneniveau ganz begeistert.

Bernd und Relindis sind von der Karotten-Komposition auf Sterneniveau ganz begeistert.

Voll motiviert startet Nicole (34) in die Vorbereitungen für ihr „perfektes Dinner“ an Tag 3 im Sauerland. Endlich darf sie mit Sterneküche ihr Können unter Beweis stellen, und dafür hat sie alles akribisch durchgeplant. Einziges Hindernis könnte ihr eigener Perfektionismus werden ...

„Als Perfektionistin habe ich natürlich eine sehr hohe Erwartungshaltung an mich selber“, weiß Nicole aus Kalthof im Sauerland, dass sie sich manchmal selbst im Weg steht. Ihre Teilnahme am „perfekten Dinner“ sieht die Projektmanagerin als „Win, Win, Win, Win, Win“: Herausforderung beim Kochen, jeden Tag bekocht werden, nette Leute, am Ende vielleicht sogar der Wochensieg – besser geht's doch nicht.

Die Begeisterung für Fine Dining kam durch die Kochboxen von Sterneköchen während der Pandemie: „Das war wie so eine neue Welteröffnung. Mein Gott, so kann etwas schmecken?“ Fortan experimentierte sie mit ihrem Mann Malte (28) gerne in der Küche. Der meint: „Das Menü ist ein bisschen kreativer als die anderen, muss man gucken, wie die anderen damit umgehen können.“ Zum Motto „World's Infusion“ ließ sich Nicole durch die vielen Genüsse auf ihren Reisen inspirieren. Es gibt:

  • Vorspeise: Variationen der Karotte
  • Hauptspeise: Mangalitza | Chili | Topinambur | Kaki
  • Nachspeise: Avocado | Weiße Schokolade | Heidelbeere | Limette

Fazit zur „Dinner“-Vorspeise: „Eine unbedingte 10“

„Ich denke, dass wir heute das ‚perfekte Dinner‘ erleben können“, setzt Franzi (27) hohe Erwartungen in Nicole. Die Speisekarte präsentiert sie als Bilderrätsel. „Ok, kreativ“, versuchen Mino (43) und Franzi das Menü zu erraten. Mino wundert sich vor allem über eins: „Für mich würde eine Avocado überhaupt nicht in einen Nachtisch passen.“ Für eine Geschmacksexplosion wäre er dennoch offen.

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Der Abend beginnt mit Karotte in verschiedenen Texturen, Temperaturen und Geschmacksrichtungen. „Viele Komponenten, aber die machen einfach das Gesamtbild super rund“, rechtfertigt Nicole den Aufwand. Besonders neugierig macht sie auf ihr herzhaftes Karotten-Eis: „Das ist das beste Ding an dem Gericht.“ Sie schmeckt die Masse ab: „Oh mein Gott, ist das gut geworden!“

Der letzte Gang lässt zwar etwas auf sich warten, beschert den Gästen jedoch nochmal ein besonderes Geschmackserlebnis.

Der letzte Gang lässt zwar etwas auf sich warten, beschert den Gästen jedoch nochmal ein besonderes Geschmackserlebnis.

Den filigran garnierten Teller kommentiert Bernd (65) mit: „Ohhh, das sieht aber nach was aus.“ Darauf zu finden sind sauer eingelegte Schmorkarotten, Kimchi-Sud, besagtes Karotten-Eis und ein Karotten-Chip. „Großartig“, raunen die Gäste. Mit viel „Mmm“ und „lecker“ verkosten sie die einzelnen Komponenten. „Wenn man einen Löffel von allem mal nimmt, das gibt so eine Explosion im Mund“, wird Mino nicht enttäuscht. Bernds Vorspeisenfazit: „Eine unbedingte 10.“

Zur Überbrückung hat sich Nicole ein Escape-Room-Spiel ausgedacht. Sie liest vor: „In einer überraschenden Wende wurde das Essen mit mysteriösem Gift versehen und ihr müsst nun gemeinsam das Gegengift finden, um euer Überleben zu sichern.“ Franzi riecht den Braten: „Sie wusste wahrscheinlich auch, dass sie ein bisschen länger in der Küche stehen wird.“

„Das perfekte Dinner“: Bernd findet den Hauptgang optisch „phänomenal“

Derweil macht sich Nicole ans Werk: „Jetzt heißt es: richtig performen.“ Denn auch die Hauptspeise aus Mangalitza Schwein, Kaki-Röllchen, Ananas-Paprika-Zitronengras-Gel und Topinambur-Püree besteht aus vielen Details. Das Drapieren der Röllchen braucht seine Zeit, doch das Warten lohnt sich. „Phänomenal“, bestaunt Bernd erneut das essbare Kunstwerk. „Dass man auf die Idee kommt, in diese Kaki-Rolle noch eine Creme reinzubasteln, wirklich großartig.“ Einziger Wermutstropfen: „Ich fand das Fleisch ziemlich zäh.“

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„Es ist schon spät jetzt“, stellt Relindis (64) fest, als auch die Nachspeise länger auf sich warten lässt. Auch Nicole bemerkt die Uhrzeit, als sie Avocado-Weiße-Schokolade-Creme, Heidelbeersud und Limetten-Thaibasilikum-Sorbet anrichtet: „Aber ich finde alles vor 0 Uhr ist noch ok.“ Mino kann erneut eine Geschmacksexplosion verbuchen: „Das Sorbet, das ist schon geil.“ Franzi findet auch: „Sehr kreativ und sehr lecker.“

„Die Zeit zwischen den Gängen generell fand ich wirklich zu lang“, hätte Mino lieber mehr Zeit mit Nicole am Tisch verbracht. „Sie hatte wirklich zu tun in der Küche, und das haben wir einfach gemerkt.“ Mit 34 Punkten zieht Nicole trotzdem mit Bernd gleich und setzt sich neben ihn an die Spitze. (tsch)