Heftige neue Details über Steven Avery, die Hauptperson der gefeierten Netflix-Doku „Making A Murderer“.

Seine Ex-Verlobte Jodi Stachowski beschuldigt ihn, sie geschlagen und gequält zu haben. Angeblich wollte er sie umbringen.

Steven Avery sitzt aktuell eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes im US-Bundesstaat Wisconsin ab – ohne Aussicht auf Bewährung. Doch an seiner Schuld gibt es Zweifel: In der Doku-Serie legen die Filmemacherinnen nahe, dass Avery den Mord an der Fotografin Teresa Halbach (25) nicht begangen hat. Denn Avery hat eine krasse Geschichte.

Er saß bis 2003 18 Jahre lang unschuldig wegen Vergewaltigung im Knast, kam nur durch eine DNA-Analyse frei.

Zwei Jahre später folgte die Mordanklage. Die Filmemacherinnen Moira Demos und Laura Ricciardi, seine Anwälte und weitere Protagonisten der Serie vermuten eine Verschwörung.

Unter seinen Fürsprechern war auch Averys Ex-Verlobte Jodi Stachowski, die in der Doku von einem liebevollen Mann schwärmt. Sie gab ihm sogar indirekt ein Alibi für den Mord an Teresa Halbach.

Zum eigentlichen Zeitpunkt des Mordes hatten sie mit Steven Avery telefoniert. Avery habe dabei ganz normal geklungen. Für das Telefonat gibt es Beweise, für den Inhalt nicht.

Doch nun ist alles anders.

In einem neuen Interview mit dem Sender HLN bezeichnet sie Avery jetzt als „Monster“. Sie sagt: Er schlug und quälte sie während ihrer knapp zwei Jahre andauernden Beziehung: „Die ganze Zeit.“

Steven Avery habe zwei Seiten: „Er ist wie Dr. Jekyll und Mr, Hyde.“ Angeblich würgte Steven Avery sie und drohte damit, sie umzubringen.

Doch warum erzählte sie in der Doku eine ganz andere Geschichte? Angeblich hat Steven Avery sie bedroht und sie hatte Angst.

Wie glaubwürdig ist Jodi Stachowski?

Es gibt Beweise für Stachwoskis Vorwürfe. Polizeiakten des Manitowoc County Sheriff’s Department belegen ihre Schilderungen laut „Huffington Post“ . Auch dem Sender HLN liegen die Dokumente vor.

Demnach kam es zu verschiedenen Vorfällen wegen häuslicher Gewalt. Involviert waren Avery sowie Jodi Stachowski. Aufgeführt ist zum Beispiel ein angeblicher Angriff Averys auf Stachowski im September 2004.

Sie sagte aus, dass Avery sie auf den Boden geworfen hätte, sie geschlagen hätte und damit gedroht hätte, sie umzubringen.

Außerdem gebe es auch Hinweise darauf, dass Avery seine erste Frau Lori 1983 geschlagen habe, so die „Huffington Post“.

Das Problem: In der Doku gerät das Manitowoc Sheriff’s Department ins Zwielicht. Der damalige Sheriff und seine Mitarbeiter hatten Steven Avery 1985 fälschlich der Vergewaltigung beschuldigt und Gegenbeweise ignoriert.

Daraufhin saß Avery 18 Jahre unschuldig im Gefängnis. Nach seiner Rehabilitation verklagte er das County auf 36 Millionen Dollar Schadensersatz. Einige Polizisten hätten sogar selbst einen Teil der Summe aufbringen müssen.

Ein guter Grund, um Avery einen Mord anzuhängen?

Fakt ist: Avery war der letzte, der Teresa Halbach leben gesehen hat. Fakt ist aber auch: Nach seiner Festnahme wegen Mordes musste er sich mit dem County außergerichtlich einigen, weil er Geld für Anwälte benötigte. Er bekam 400.000 Dollar. Zudem gibt es nur wenige Beweise.

Doch die aktuellen Schilderungen von Jodi Stachwoski werfen ein neue Licht auf Steven Avery. Ist er ein Gewalttäter und alles andere als harmlos? Jodi Stachowski sagt: „Er ist nicht unschuldig.“ Sie glaubt, dass er Teresa Halbach getötet hat.

Auch zu dem angeblichen Telefonat am Mordtag äußert sie sich erneut. Nun sagt sie: Avery habe nicht normal geklungen, sondern albern. So, als ob er etwas zu verbergen hätte.

Wer lügt?

Sagt sie die Wahrheit? Selbst wenn – der Mord an Teresa Halbach ist damit nicht belegt. Doch der Fall Steven Avery wird immer rätselhafter.

Das ganze Interview mit Jodi Stachowski