Cora SchumacherSo viel Geld hat sie jeden Monat zum Leben – „bin selber arm“

Cora Schumacher ist Spitzenverdienerin. Bei „Über Geld spricht man doch!“ (SAT.1) ließ sie sich in den Geldbeutel schauen.

Cora Schumacher ist Spitzenverdienerin. Bei „Über Geld spricht man doch!“ (SAT.1) ließ sie sich in den Geldbeutel schauen.

„Es ist nicht alles Gold, was glänzt“, sagt Cora Schumacher (47). Der Realitystar zählt zu den Top-Verdienerinnen in Deutschland. Eike Immel dagegen, ehemals Europameister und Nationalheld, ist Bürgergeldempfänger. Wie kommen die Promis mit ihrer Kohle klar? Und wie schlägt sich eine „normale Familie“? „Über Geld spricht man doch!“ (SAT.1) verrät es.

„Ich kaufe nichts, ich bin selber arm.“ Cora Schumacher (47), Ex-Rennfahrer-Ehefrau und aktive Reality-Größe und Immobilienbesitzerin, hat Humor. Und eine Luxusvilla mit 700 Quadratmetern mit Pool in Bestlage in Düsseldorf und ein monatliches Budget von 10.000 Euro.

So etwas hatte Eike Immel (63) auch mal, damals, als er als Torwart von Dortmund und Stuttgart mit Ruhm, Ehre und Schotter überhäuft wurde. „Ich lebte wie Gott in Frankreich“, sagt er. Das ist lange vorbei, jetzt lebt er von Bürgergeld. Das Ehepaar Avarello wiederum hatte nie Reichtum und wird ihn auch wohl nie haben. „Wir können nicht noch mehr sparen“, sagen Giuseppe (47) und Maria (37).

Familie Avarello setzt auf Sparen und Eigenleistung

Gemein haben alle Protagonisten, dass sie sich für „Über Geld spricht man doch!“ (SAT.1) tief in den eigenen Geldbeutel gucken ließen.

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Wie kommen unterschiedliche Gehaltsschichten in Zeiten von Wirtschaftskrise und steigenden Preisen zurecht? Die Auftaktepisode der dritten Staffel verblüfft mit einigen Überraschungen.

Hohes Budget, aber auch hohe Fixkosten. Nach Abzug aller festen Kosten bleibt Cora Schumacher ein Budget von 2.000 Euro für den Monat.

Hohes Budget, aber auch hohe Fixkosten. Nach Abzug aller festen Kosten bleibt Cora Schumacher ein Budget von 2.000 Euro für den Monat.

Die „Normalen“ zuerst! Schließlich zählen Giuseppe und Maria mit ihren beiden Kindern (15, 11) zu den „Normalverdienern“ der deutschen Mittelschicht und somit zur Mehrheit. 63,5 Prozent aller Deutschen bilden den Mittelstand, dem man als Familie angehört, sobald man zwischen 3.400 und 7.500 Euro monatlich verdient.

Bei den Avarellos sind es exakt 5.072,85, aber nur, weil es diesmal eine Inflationsausgleichszahlung gab. Ansonsten, normalerweise, kratzen die Averellos an der Grenze zu Geringvedienern.

Dschungelcamp

Cora Schumacher: Früher sah sie ganz anders aus

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Ihre größten Fixkosten sind die Raten für den Hauskredit. Die Avarellos haben sich nämlich in der saarländischen Gemeinde Kirkel vor acht Jahren ein älteres Haus gekauft. Für 260.000 Euro, mit 850 Quadratmeter Grund und rund 250 Quadratmeter Wohnfläche.

Das zahlen sie nicht nur fleißig ab, sondern auch aus. Sie setzen auf Do-it-Yourself, soweit es geht. Giuseppe, eigentlich gelernter Koch, jetzt aber in der Produktion tätig, hat viel selbst verlegt, gehämmert und eingebaut. Sparziel der Familie für 2024 ist ein Urlaub. Entweder in Bayern oder am Gardasee.

Eike Immel: Der einstige Nationalheld ging 2008 pleite

Urlaub? Davon träumt Eike Immel nicht einmal mehr. Andererseits hat er eigentlich Dauerurlaub, denn einen festen Job hat er nicht. Er machte 534 Bundesligaspiele, nur sechs Spieler schafften mehr. Er war Nationalkeeper, ein Superstar. Er lebte in Saus und Braus, machte „400.000 Mark netto“ und setzte nach dem Motto „Was kostet die Welt“ ordentlich was um: „Es konnte nichts groß genug sein.“

Sein Manager hatte damals nur einen Auftrag von ihm: „Ich wollte 20.000 Mark in der Tasche haben und den Porsche Turbo vor der Tür.“ Der Manager tat, wie ihm geheißen.

Er war Fußballstar und Millionär. Jetzt lebt Eike Immel von Bürgergeld. 575 Euro stehen ihm pro Monat zur Verfügung.

Er war Fußballstar und Millionär. Jetzt lebt Eike Immel von Bürgergeld. 575 Euro stehen ihm pro Monat zur Verfügung. 

1997 endete die Karriere. 2008 platzte der Traum. Immel musste Privatinsolvenz anmelden und checkte im RTL-Dschungelcamp ein, wurde Fünfter. Er verlor alles: Haus, Frau, Familie, Fuhrpark. 2016 zog er, der in der großen weiten Welt lebte, zurück in seine Geburtsstadt Stadtallendorf. Hier lebt er allein in einer kleinen Wohnung.

Die Corona-Zeit kostete ihn seinen letzten Job als Trainer des ortsansässigen TSV, seither trainiert er die Nachwuchskeeper ohne Vergütung. „Ehrenamt ist Herzensamt“, sagt er. Der Mann, der seiner Freundin mal an einem Weihnachtsabend Klamotten im Wert von 27.000 Euro schenkte, muss jetzt, wie 4,5 Prozent der Deutschen, mit Bürgergeld auskommen. Das sind 575 Euro pro Monat.

„Cora Schumacher Multimillionärin?“ Da kann der Realitystar nur bitter lachen

575 Euro bedeuten für Cora Schumacher knapp zwei Sitzungen im Studio, um sich die Tattoo-Jugendsünden weglasern zu lassen. Das schmerzt eher körperlich als finanziell. Schumacher ist nämlich weit mehr als die plauderfreudige Selbstdarstellerin aus dem diesjährigen Dschungelcamp.

„Ich weiß sehr wohl, was arbeiten heißt.“ Dazu hat sie sich mit „ein paar gescheiten Investments“ ein solides Standbein als Immobilienbesitzerin geschaffen – und nicht etwa über die Abfindung nach der Scheidung von Ehemann Ralf.

Denn die war ohnehin „unschön“, meint Cora. Sie habe sich einen Kredit über eine halbe Million aufnehmen müssen, um die Scheidung bezahlen zu können.

iuseppe und Maria Avarello gelten als Normalverdiener. Sie haben in diesem Monat - dank Inflationsausgleich - 5.072 Euro zur Verfügung.

Giuseppe und Maria Avarello gelten als Normalverdiener. Sie haben in diesem Monat - dank Inflationsausgleich - 5.072 Euro zur Verfügung. 

Immerhin blieb ihr das Haus, das einst als Familienprojekt gedacht war. In ihrem „Schlösschen“ lebt sie seit neun Jahren. Alleine. Als einziges Familienmitglied ist Podenko-Dame Jeanny bei ihr geblieben.

Die Meldungen, sie sei Multimillionärin, habe sie auch gelesen. „Ich wusste nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Ich arbeite. Wenn ich nicht mehr arbeiten müsste, würde ich irgendwo in der Südsee sitzen und ‚Oh La Paloma‘ aus der A...ritze pfeifen.“

Essen, Waschen, Putzen: Eike Immel bekommt Unterstützung von Freunden

Cora Schumacher ist Spitzen-Verdienerin, gönnt sich von ihrem Geschäftskonto ein monatliches Budget von 10.000 Euro, doppelt so viel, wie die Avarellos zur Verfügung haben, über 17-mal so viel wie das, das Eike Immel zur Verfügung steht.

Nach Abzug aller Fixkosten, dazu zählen neben Hauskredit und Versicherungen aber auch eine „Beauty-Pauschale“ von 385 Euro, bleibt Cora mit 2.000 Euro allerdings weniger „zum Verprassen“ übrig als den Avarellos (3.400 Euro).

Cora Schumacher hat zwar eine Küche im Wert von 30.000 Euro, kocht aber nicht gerne. „Für mich alleine? Das ist sinnfrei.“ Sie bestellt lieber und lässt liefern.

Die Avarellos sind sparsam und bescheiden, bauen ihr Haus selbst aus und halten das Geld zusammen. Am Monatsende haben sie diesmal 200 Euro übrig - so viel wie Cora Schumacher ...

Die Avarellos sind sparsam und bescheiden, bauen ihr Haus selbst aus und halten das Geld zusammen. Am Monatsende haben sie diesmal 200 Euro übrig - so viel wie Cora Schumacher ... 

Gut essen, das kann auch Eike Immel. Denn in seiner Heimatstadt hat er Freunde. Und die finanzieren ihm einen Teil seines Lebens. Er darf täglich im Restaurant essen, kostenlos. Ein Freund richtete ihm die Wohnung ein, kostenlos.

Ein Freund schickt „bei Bedarf“ (Immel) zwei Reinigungskräfte vorbei, die feudeln und auch die Wäsche waschen. Kostenlos. Muss sein, denn, so Immel: „Ich habe in meinem Leben noch keinen Boden gewischt, auch klar.“ Trotzdem sagt er auch: „Ich bin dankbar, aber lieber wäre mir, ich könnte das selbst bezahlen.“

Cora Schumacher erwägt, ihr „Schlösschen“ zu vermieten

Das kann er aber nicht. Trotz der Unterstützung seiner Kumpels bleiben am Ende des Monats nur 2,69 Euro übrig. Damit lässt sich kein Staat machen. Sein Ziel bleibt aber, auch wenn er sich nirgendwo beworben hat, „aus dem Bürgergeld rauszukommen“. Perspektive bietet die Möglichkeit, als Privatcoach für ein Nachwuchstalent zu arbeiten.

Die Perspektive der Abarellos heißt „weiter arbeiten“. Er in der Firma, sie in zwei Nebenjobs. Am Ende des Monats haben sie 200 Euro übrig. Das klingt gut, zumal als unvorhergesehene Investition die Kaffeemaschine ersetzt werden musste. Andererseits wird es nächsten Monat keinen Inflationsausgleich geben, da muss der Gürtel enger geschnallt werden.

Überraschung: Cora Schumacher hat am Monatsende noch genauso viel übrig wir die Avarellos. Der Blick auf die Zahlen trübt ihre Laune. „Ich habe keine Lust mehr, ich arbeite eigentlich immer nur für mein Haus.“ Deshalb spielt sie mit dem Gedanken, ihr „Schlösschen“ zu vermieten und in eine ihrer kleineren Eigentumswohnungen zu ziehen. „Ich brauch ja nicht viel“, sagt sie. Das ist allerdings relativ. (tsch)