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EU-Land spricht Warnung aus„Es könnte einen Krieg geben“ – Bevölkerung soll sich wappnen

Der schwedische Minister für Zivilschutz, Carl-Oskar Bohlin, spricht am 7. Januar auf der nationalen Konferenz Folk och Försvar in Salen.

Der schwedische Minister für Zivilschutz, Carl-Oskar Bohlin, spricht am 7. Januar auf der nationalen Konferenz Folk och Försvar in Salen. 

Der Ukraine-Krieg dauert bald zwei Jahre, 2024 könnte nun zu einem Schlüsseljahr für das Land werden. Es geht darum, ob der Kreml durchhält und wie weit die Unterstützung des Westens fortgeführt wird. Jetzt warnt Schweden vor der aktuellen Entwicklung.

von Martin Gätke (mg)

Nach und nach geht der Ukraine die Munition aus und Russlands Präsident Wladimir Putin versucht gleichzeitig, seinen Angriffskrieg gegen das Land immer weiter in die Länge zu ziehen. Er weiß: Wenn Donald Trump die Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr gewinnt, dann ticken die Uhren anders. Dann wird die Unterstützung der USA versiegen.

Gleichzeitig fahren auch in Europa rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien Siege auf – Parteien, die in Vasallentreue zu Putin stehen. Die Nordländer Norwegen, Dänemark, Finnland und auch Schweden warnen: Wir müssen der Ukraine weiterhin geschlossen zur Seite stehen.

Schweden warnt: „Es könnte Krieg geben“

Gleichzeitig steigt die Sorge im Norden, nicht zuletzt auch wegen der Nato-Beitritte Finnlands und Schwedens, dass die Kriegsgefahr steigt. In Schweden sind sich hochrangige Beamtinnen und Beamten einig: Das Land muss mit dem Schlimmsten rechnen.

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Der schwedische Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin warnt laut „Göteborgs-Posten“: Es könnte Krieg geben. Bohlin befürchtet, dass die aktuelle Aufrüstung des Zivilschutzes nicht schnell genug voranschreitet.

Angesichts von Putins Krieg gegen die Ukraine hatte Schweden im Mai 2022 gemeinsam mit Finnland die NATO-Mitgliedschaft beantragt. Finnland wurde Anfang April als 31. Mitglied in das Bündnis aufgenommen, bei Schweden braucht es noch die Zustimmung aus der Türkei und Ungarn. 

Schweden: „Lassen Sie es mich mit kraft meines Amtes sagen“

Vor dem Hintergrund erwarteten NATO-Beitritt des Landes forderte Bohlin die Schwedinnen und Schweden am Sonntag (7. Januar) auf der Sicherheitskonferenz Folk och Försvar (zu Deutsch: Gesellschaft und Verteidigung) auf, sich auf einen Krieg vorzubereiten. Er forderte alle, von Managerinnen und Managern über Gemeinderäte bis hin zu Privatpersonen, auf, aktiv zu werden.

Bohlin: „Viele haben es schon vor mir gesagt, aber lassen Sie es mich mit kraft meines Amtes sagen: Es könnte einen Krieg in Schweden geben.“

Nicht nur Bohlin sieht die Gefahr: Der schwedische Oberbefehlshaber Micael Bydén kommentierte seine Äußerungen am Montag im schwedischen Fernsehsender SVT, erklärte: „Dies ist eine sehr ernste Situation, und die Klarheit gestern war unmissverständlich. Jetzt geht es darum, den Worten und dem Verständnis Taten folgen zu lassen.“

Auch Finnland hat bereits gewarnt: „Europa muss aufwachen! “

Schweden habe hohe Investitionen und viele Anstrengungen unternommen, um seine Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Bydén: Es sei umso besser, je früher Schweden vollwertiges Mitglied der NATO werde. „Hoffnung ist keine Strategie, auf der man Pläne aufbauen kann, aber Hoffnung muss vorhanden sein. Es ist nicht alles düster.“

Zuletzt hat auch Sauli Niinistö, seit 2012 finnischer Präsident, dessen zweite (und letzte) Amtszeit im Januar endet, gewarnt.

„Europa muss aufwachen!“ Seiner Meinung nach müssten mehr Waffen produziert werden, zudem müsse Europa mehr Verantwortung innerhalb der transatlantischen Beziehungen übernehmen. „Es ist notwendig, sicherzustellen, dass Europa stark ist, nicht für den Krieg, sondern für den Frieden.“

Zuletzt hat Putin angesichts des NATO-Beitritts Finnlands mit den Säbeln gerasselt: Das werde „Probleme“ schaffen, so der Präsident. Er warf dem Westen vor, das Land mit „hineingezogen“ zu haben und hat eine stärkere Militärpräsenz im russisch-finnischen Grenzgebiet angekündigt.