Modegigant Klingel gibt auf: Nach 100 Jahren Betrieb kündigte der Versandhändler zunächst Insolvenz an, doch die Suche nach einem Investor verlief erfolglos. Für ein paar Monate können Kundinnen und Kunden noch einkaufen – dann ist Schluss.
Nach 100 Jahren ist SchlussTraditions-Versandhaus stellt Betrieb in wenigen Monaten ein
Es ist ein herber Schlag für die rund 1400 Mitarbeitenden sowie für die zahlreichen Kundinnen und Kunden: Der vor allem für Mode bekannte Versandhändler Klingel stellt wegen Insolvenz seinen Betrieb Ende Januar 2024 ein.
Es sei kein Investor für die Gruppe gefunden worden, teilte das Unternehmen am Montag (28. August 2023) in Pforzheim mit.
Versandhaus Klingel: Unternehmen schließt Ende Januar 2024 den Betrieb
Kundinnen und Kunden könnten weiter bestellen und sollen ihre Waren erhalten. „Auch die Abwicklung von Retouren sowie alle sonstigen Serviceleistungen sind bis ins Frühjahr 2024 sichergestellt“, hieß es.
Lieferanten und Dienstleister würden in dem Eigenverwaltungsverfahren weiterhin bezahlt.
Die mehr als 1300 verbliebenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der K - Mail Order GmbH & Co. KG seien über die Entscheidung des Gläubigerausschusses informiert worden.
Die Verantwortlichen hätten in den vergangenen Tagen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geführt und einen Sozialplan sowie Interessenausgleich abgeschlossen. „Diese Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen, aber es gibt leider keine Alternative“, erklärte die Geschäftsführung.
Im 100. Jahr nach seiner Gründung hatte der Versandhändler im Mai ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Als Gründe wurden unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022 genannt. (dpa)