Nach 100 Jahren ist SchlussTraditions-Versandhaus stellt Betrieb in wenigen Monaten ein

Nach 100 erfolgreichen Jahren: Der Versandhändler Klingel hat Insolvenz angemeldet. Auch Harald Glööckler hat einst Mode für das Versandhaus gemacht, hier ist er 2010 mit einem Klingel-Katalog und seiner Kollektion zu sehen.

Nach 100 erfolgreichen Jahren: Der Versandhändler Klingel hat Insolvenz angemeldet. Auch Harald Glööckler hat einst Mode für das Versandhaus gemacht, hier ist er 2010 mit einem Klingel-Katalog und seiner Kollektion zu sehen.

Modegigant Klingel gibt auf: Nach 100 Jahren Betrieb kündigte der Versandhändler zunächst Insolvenz an, doch die Suche nach einem Investor verlief erfolglos. Für ein paar Monate können Kundinnen und Kunden noch einkaufen – dann ist Schluss.

Es ist ein herber Schlag für die rund 1400 Mitarbeitenden sowie für die zahlreichen Kundinnen und Kunden: Der vor allem für Mode bekannte Versandhändler Klingel stellt wegen Insolvenz seinen Betrieb Ende Januar 2024 ein.

Es sei kein Investor für die Gruppe gefunden worden, teilte das Unternehmen am Montag (28. August 2023) in Pforzheim mit.

Versandhaus Klingel: Unternehmen schließt Ende Januar 2024 den Betrieb

Kundinnen und Kunden könnten weiter bestellen und sollen ihre Waren erhalten. „Auch die Abwicklung von Retouren sowie alle sonstigen Serviceleistungen sind bis ins Frühjahr 2024 sichergestellt“, hieß es.

Lieferanten und Dienstleister würden in dem Eigenverwaltungsverfahren weiterhin bezahlt.

Die mehr als 1300 verbliebenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der K - Mail Order GmbH & Co. KG seien über die Entscheidung des Gläubigerausschusses informiert worden.

Im Jahr 2010 hat Modedesigner Harald Glööckler seine Mode „by Glööckler“ präsentiert, die er exklusiv für das Versandhaus Klingel kreiiert hat. Nun gibt Klingel seinen Betrieb auf.

Im Jahr 2010 hat Modedesigner Harald Glööckler seine Mode „by Glööckler“ präsentiert, die er exklusiv für das Versandhaus Klingel kreiiert hat. Nun gibt Klingel seinen Betrieb auf.

Die Verantwortlichen hätten in den vergangenen Tagen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geführt und einen Sozialplan sowie Interessenausgleich abgeschlossen. „Diese Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen, aber es gibt leider keine Alternative“, erklärte die Geschäftsführung.

Im 100. Jahr nach seiner Gründung hatte der Versandhändler im Mai ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Als Gründe wurden unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022 genannt. (dpa)