Nach DoppelmordWoher kommt geheimnisvoller Kranz am Grab?

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Sohn Hajo Springmann vor dem Grab. Er will wissen, warum seine Eltern sterben mussten.

Wuppertal – Nach dem seit einem Monat ungeklärten Doppelmord an dem  bekannten Stifter- und Unternehmerehepaar Christa und Enno Springmann (88/91) verdichten sich nach EXPRESS-Recherchen immer mehr Hinweise, dass  es sich nicht um einen „normalen“ Einbruch handelt.

Hajo Springmann (55), der einzige Sohn der Opfer, beklagt den mutmaßlichen „Stillstand der Ermittlungen“: „Selbst ich als Angehöriger erfahre nichts,  wann, warum und wie meine Eltern  zu Tode kamen.“

Selbst Sohn erfährt nichts

EXPRESS traf den  noch geschockten  Sohn am Grab seiner Eltern: „Ich kann nicht verstehen, dass  diesem Verbrechen ein Monat lang  absolutes Schweigen folgte. Ich kann  hoffen, dass der Staatsanwalt gute Gründe hat, die zur baldigen Aufklärung führen.“

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Seit der Tat am 19./20. März 2017 hatten die Ermittler keine Fragen über die Medien und  Erklärungen verweigert. Dadurch wuchern Spekulationen um den rätselhaften Doppelmord.

Hajo Springmann hält sich sehr zurück, steht sichtlich noch immer unter dem Schock des schmerzlichen Verlustes. Er  möchte sich zu diesem Geschehen nicht weiter äußern, wird  aber  nicht akzeptieren, dass es weder für ihn noch für die Öffentlichkeit Antworten  gibt, die er und viele Menschen in der Stadt erwarten.

EXPRESS entdeckte Merkwürdigkeiten

EXPRESS suchte Antworten vor Ort und fand Merkwürdigkeiten. Als die Tat am 20. März gegen gegen 10 Uhr entdeckt wurde, war das Tor verschlossen  und die Haustür stand  offen. Einbruchsspuren soll es keine gegeben haben. Auch sei nichts gestohlen worden sein, obwohl  es beträchtliche Werte im Haus der Opfer gab.

Jemand, der (wie der Sohn)  dem Ehepaar nahe stand: „Sie wurde gefesselt und erwürgt, er wurde   erschlagen. Man könnte  versucht haben, das Ehepaar zur Preisgabe von Informationen oder Herausgabe beispielsweise eines Tresorschlüssels zu erpressen und dann zu ermorden, um nicht identifiziert werden zu können. Der oder die Täter können  das Ehepaar ausgekundschaftet haben und  ihm  sogar bekannt sogar gewesen sein.“

Rätselhafter Kranz am Grab

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Der mysteriöse Kranz mit bedruckter Trauerschleife "Du bleibst mir unvergessen". Wer hat ihn hier abgelegt?

Eine weitere Merkwürdigkeit entdeckte EXPRESS am Grab der Eltern: einen namenloser Kranz mit der Schleife „Du bleibst mir unvergessen.“  Die Frage: Wer legt warum so einen Kranz heimlich dort hin, nachdem die Beisetzung  längst vorüber war? „Wenn es  die Polizei nicht tut“, dann bittet Hajo Springmann darum, Hinweise  zu geben. 

Die Frage: Wer hat vor oder während der vermutlichen Tat  zwischen Sonntag, dem 19.März um 17.30 Uhr (letztes Lebenszeichen) und montags am 20.  März  um 9 Uhr, an der Holthauser Straße in Ronsdorf Verdächtiges oder Autos beobachtet? Hinweise  Tel. Polizei 0202/2840.