CoronavirusAbitur in NRW in Gefahr? Laschet lässt keine Zweifel offen

96039487

Kein Unterricht: In NRW werden die Schulen wegen des Coronavirus geschlossen.

Köln – Es war eine Frage, die viele Menschen in NRW schon die ganze Woche brennend interessierte: Wann gibt es in NRW Schulschließungen wegen des Coronavirus? Fallen die Abitur-Prüfungen damit vielleicht sogar ins Wasser?

NRW-Ministerpräsident informierte am Freitag (13. März) über weitere Maßnahmen im Bundesland, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und machte eine klare Ansage zum Thema Abitur.

  • Ministerpräsident Armin Laschet hat am Freitag über Coronavirus-Maßnahmen in NRW informiert (siehe Video oben)
  • Schulen und Kitas sind in NRW
  • Laschet: Alle sozialen Kontakte werden ruhen müssen
  • Öffentlicher Nahverkehr nicht eingeschränkt

Nachdem am Freitag bereits mehrere Bundesländer erklärten, Schulen und Kitas ab Montag schließen zu wollen, macht auch NRW Schulen und Kitas ab Montag dicht.

Alles zum Thema Corona

NRW: Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus gilt vorerst bis zum 19. April

Etwa 2,5 Millionen Schüler und ihre Eltern sind betroffen. Zudem bleiben alle landeseigenen Kultureinrichtungen ab sofort geschlossen. Die Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus gilt vorerst bis zum 19. April.

„Die Lehrer bleiben im Dienst“, sagte Laschet zu den vorgezogenen Ferien. „Wenn Eltern in Betreuungsproblemen sind, sind die Lehrer am Montag in den Schulen.“ Ab Mittwoch müsse ein kommunaler Betreuungsmechanismus funktionieren.

Armin Laschet: Abiprüfungen sollen wie geplant stattfinden 

Außerdem: „In weiterführenden Schulen wird sichergestellt, dass Prüfungen absolviert werden können.“ Das heißt, dass die Abiprüfungen wie geplant stattfinden sollen.

Das NRW-Kabinett hatte am Freitagmorgen in einer Sondersitzung über Konsequenzen aus den Beschlüssen der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vom Vortag beraten. 

Armin Laschet: „Unser Land steht vor einer riesigen Bewährungsprobe“

Laschet versuchte, der Bevölkerung die Dimension der Corona-Krise in dramatischen Formulierungen zu verdeutlichen. „Unser Land steht vor einer riesigen Bewährungsprobe, wahrscheinlich der größten in der Landesgeschichte“, sagte er.

Das heimtückische Virus stelle Europa „vor eine der größten Herausforderungen überhaupt“.

Armin Laschet mit Appell an Bürger: „Vermeiden Sie soziale Kontakte!“

Es könne für schwächere Menschen zur tödlichen Bedrohung werden. „Wir haben es mit einem unsichtbaren Gegner zu tun, dessen Bekämpfung unser Land an den Rand seiner Kräfte führen wird.“

Laschet appellierte an alle Bürger: „Vermeiden Sie soziale Kontakte!“

Armin Laschet: Kinder nicht zu den Großeltern

Trotzdem betonte der Ministerpräsident: „Mit dem Rückzug in die eigenen vier Wände darf kein Rückzug der Menschlichkeit einhergehen“, sagte Laschet. „Damit diese Krise ein Ende findet, müssen wir jetzt den Anfang für eine nie da gewesene Solidarität machen.“

Auf keinen Fall dürften Eltern jetzt die Großeltern zur Kinderbetreuung einschalten, denn für ältere Menschen sei die Gefahr durch das Virus am größten. „Mir ist bewusst, dass diese Distanzierung einer jeden Familie, die Distanzierung von Enkeln zu ihren Großeltern, das die jedes Herz beschwert.“

Hier lesen Sie mehr: Darf ich freimachen, um wegen Corona auf mein Kind aufzupassen?

Wichtig: Es gehe darum, Zeit zu gewinnen und möglichst viele Menschenleben zu retten. Dafür müsse eine Überlastung des Gesundheitssystems unbedingt verhindert werden.

„Verbreitung des Virus möglichst verlangsamen“ 

Man werde jedes Bett und jede Krankenschwester brauchen. „Dazu muss man die Verbreitung des Virus möglichst verlangsamen.“ Eben diesem Ziel dienten die jetzt von der Landesregierung beschlossenen Maßnahmen.

Die Schulen werden insgesamt mindestens fünf Wochen geschlossen bleiben, einschließlich der zweiwöchigen Osterferien ab 6. April.

Hier lesen Sie mehr: Coronavirus in NRW – Der aktuelle Stand im Ticker

Coronavirus in NRW: Hochschulen verschieben Semesterstart

Auch die Hochschulen in NRW sollen ab Montag geschlossen werden. Der Start des Sommersemesters an den NRW-Hochschulen wird vorerst bis zum 19. April, auf das Ende der Osterferien verschoben.

Ursprünglich sollte das Sommersemester an den Fachhochschulen am 23. März und an den Universitäten am 6. April beginnen.

Kultureinrichtungen bis zum 19. April geschlossen

Die landeseigenen Kultureinrichtungen bleiben bis zum 19. April geschlossen.

„Gleichzeitig empfiehlt die Landesregierung dringend für alle anderen Kultureinrichtungen (...), Gleiches zu beschließen.“ Auch alle Messen, die noch nicht abgesagt seien, sollten jetzt gecancelt werden.

Öffentlicher Nahverkehr in NRW bleibt bestehen

Der öffentliche Personennahverkehr in NRW wird wegen der Corona-Krise nicht eingeschränkt. Der Nahverkehr müsse funktionieren, damit die Pfleger und Ärzte von A nach B kommen könnten, so NRW Ministerpräsident Armin Laschet.

„Das Aufrechterhalten des öffentlichen Personen-Nahverkehrs ist eine Aufgabe, die gerade der Bekämpfung der Pandemie dient", so der Ministerpräsident am Freitag. (dpa/dok/mj)