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Hambacher ForstBesonderes Datum – Protest richtet sich mit deutlichen Worten an RWE

Ein Polizist mit Schlagstock steht bei einer Räumung im Hambacher Forst.

Ein Bild aus dem Jahr 2018: Die damalige Räumung durch die Stadt Kerpen war später vor Gericht als rechtswidrig eingestuft worden.

Seit genau zehn Jahren läuft die Besetzung des Hambacher Forsts. Es ist etwas still geworden um die Aktivistinnen und Aktivisten, doch zum Jubiläum wird weiterer Ungehorsam angekündigt.

Der 14. April 2012 markiert einen neuen Abschnitt im Anti-Braunkohle-Widerstand in Nordrhein-Westfalen. An diesem Tag, einem Samstag, wurden bei einem Waldfest die ersten Bäume im Hambacher Forst (Stadt Kerpen) von Aktivistinnen und Aktivisten besetzt, die ersten Baumhäuser aufgebaut. Und die Besetzung hält, mit kurzen Ausnahmen, bis heute an.

Am Donnerstag (14. April 2022) „feiert“ die Bewegung Jubiläum – und kündigt in einem öffentlichen Statement an: Das war es noch lange nicht!

Hambacher Forst seit zehn Jahren besetzt: Aktivistinnen und Aktivisten machen weiter

„Es war ein langer und zehrender Weg bis heute. Mit viel Repressionen seitens des Staates und viel Gewalt von der Polizei“, heißt es von Seiten der Aktivistinnen und Aktivisten. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Räumungen durch die Polizei gegeben, die aber immer wieder mit Neubesetzungen beantwortet wurden.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Die großen Schlagzeilen kamen ab 2018, als der Hambacher Forst durch Großproteste zum Zeichen des Kampfes gegen den Klimawandel wurde, zum Symbol des Widerstands gegen Konzerne und den Kapitalismus.

Greta Thunberg war 2019 zu Gast im Hambacher Forst

Im August 2019 war die schwedische Aktivistin Greta Thunberg (Gründerin von Fridays for Future) zu Gast im „Hambi”, quasi auf der Durchreise nach Großbritannien, wo sie ihre berühmte Reise mit dem Segelboot zum Klimagipfel nach New York (USA) startete.

Greta Thunberg 2019 bei ihrem Besuch im Hambacher Forst.

Greta Thunberg 2019 bei ihrem Besuch im Hambacher Forst.

Dass es eine Straftat ist, in Tagebaue einzudringen, bedeute nicht, dass es falsch sei, hatte Thunberg damals gesagt. „In manchen Fällen ist ziviler Ungehorsam notwendig.“ Die Arbeiten von RWE vor Ort verurteilte sie, ähnlich wie die Besetzerinnen und Besetzer des Hambacher Forsts.

Deswegen wird der Protest weitergehen. „Auch wenn es ein bisschen still geworden ist um die Waldbesetzung, sind wir hier noch lange nicht fertig“, schreiben die Aktivistinnen und Aktivisten am Donnerstag. „Der Hambacher Wald ist noch lange nicht gerettet. Die angrenzenden Dörfer Manheim und Morschenich werden weiter zerstört und von RWE verspekuliert.“

Wie lange dauern die Proteste im Hambacher Forst? „Auf die nächsten zehn Jahre“

Eines der großen Ziele der Bewegung – die Erweiterung des Tagebaus in Richtung Wald zu stoppen, ist durch das Kohleausstiegsgesetz rechtlich verhindert worden. Doch ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht.

„Wir brauchen den ‚Hambi‘, um zu zeigen, dass die Menschen gemeinsam sehr wohl eine Chance haben, sich RWE und anderen ausbeutenden Wirtschaftsunternehmen in den Weg zu stellen und der Politik zu sagen, dass sie so nicht weitermachen können. Der zwingend erforderliche Systemwandel ist nicht verhandelbar. Deswegen bleibt der Hambacher Wald weiterhin besetzt. Auf die nächsten zehn Jahre“, sagt eine Aktivistin. (tw)