Tilo Prückner (71)Ich kriege nur 800 € Rente

Tilo Prückner blickt besorgt in die Zukunft. Ein ruhiges Rentner-Leben ist für den Schauspieler nicht absehbar.

Tilo Prückner blickt besorgt in die Zukunft. Ein ruhiges Rentner-Leben ist für den Schauspieler nicht absehbar.

Er wurde als Hypochonder „Schubert“ in Evelyn Hamanns „Adelheid und ihre Mörder“ bekannt, brillierte als eigensinniger Ermittler neben Robert Atzorn im Hamburger „Tatort“. Das Charakter-Gesicht von Tilo Prückner kennt ganz Fernseh-Deutschland.

Bis heute dreht der 71-jährige Wahl-Berliner sieben bis acht Filme im Jahr – weil er muss. „Irgendwie muss die Kohle ja reinkommen“, sagt Prückner. „Ich kriege nur 800 Euro Rente. Das reicht vorne und hinten nicht - oder ich muss meinen Lebens-Stil extrem einschränken. Da arbeite ich lieber noch eine Weile.“

Warum bekommt er so wenig? „Das liegt daran, dass ich mich von meiner Frau scheiden ließ. Deshalb wurde meine Rente halbiert. Das Kuriose: Nun ist meine Ex-Frau tot – aber ihr Teil wird trotzdem einbehalten. Protest zwecklos.“

Außerdem hinge die Rente davon ab, wie viele Tage im Jahr er gearbeitet hätte. „Und wir Schauspieler arbeiten nicht so regelmäßig wie Beamte. Das hat meine Rente gedrückt.“

Prückner beklagt zudem das Gagen-Gefälle. „Selbst für einen Kino-Film bekomme ich sehr wenig, wenn ich eine Nebenrolle spiele. Bei uns verdienen ein paar Große Traum-Gagen. Der Rest krebst rum.“

Deshalb spielt er, so oft er kann, ist nicht wählerisch. „Eine doofe Serie hier, ein langweiliger Film da.“ So sehen wir Prückner schon Donnerstag wieder, im ARD-Krimi „Milchgeld“ (20.15 Uhr). „Den kann man aber empfehlen, da habe ich gerne mitgespielt“, beruhigt er.

Ihn plagen längst Existenz-Ängste. „Ich fürchte mich vor dem Jahr, in dem ich keine Angebote mehr bekomme. Statistisch erwischt das irgendwann jeden. Dann muss ich eben sehen, wo ich bleibe.“