+++ LIVE +++ Abwehr-Schock beim FC Schultz sorgt sich auf PK um Köln-Verteidiger: „Lässt nichts Gutes erahnen“

+++ LIVE +++ Abwehr-Schock beim FC Schultz sorgt sich auf PK um Köln-Verteidiger: „Lässt nichts Gutes erahnen“

Stefan Jürgens im InterviewDarum ist die SOKO besser als der „Tatort“

stefan-juergens-lilian-klebow-gregor-seberg-credit_orf-thomas-ramstorfer-kopie

Die SOKO Wien mit Stefan Jürgens, Lilian Klebow und Gregor Seberg (v.l.) läuft immer freitags um 18 Uhr im ZDF.  

Wien – Sie sind die zweite große Krimi-Marke im deutschen TV hinter dem „Tatort“ – die SOKOs im ZDF.

Stefan Jürgens (53) kennt beide hervorragend. Er war „Tatort“-Kommissar – und ist jetzt Chef der „SOKO Wien“ (läuft immer freitags, 18 Uhr, ZDF). Warum die SOKO für ihn besser ist als der „Tatort“, erklärte der frühere „RTL Samstag Nacht“-Star dem EXPRESS beim Interview in seiner neuen Wahlheimat Wien.

Sie machen mit ihren Kollegen Lilian Klebow, Gregor Seberg und Dietrich Siegl jetzt schon seit fast zehn Jahren Jahren die SOKO Wien. Sind Sie inzwischen Freunde geworden?

Alles zum Thema RTL

Ja, das ist ein sehr freundschaftliches Arbeiten. Aber Freunde, mit denen man nicht die ganze Zeit verbringt. Gregor und ich sind ja wie ein altes Ehepaar. Wir kennen uns extrem gut, wir sind extrem unterschiedlich, wir verbringen unfassbar viel Zeit miteinander.

Wahrscheinlich mehr Zeit als mit irgendjemand anderem in den letzten zehn Jahren. Aber wir gehen nicht abends aus, und das ist auch gut so. Die gesamte Intensität entsteht beim Drehen – und da ist so viel Privates dabei, dass man auch die Ruhezeiten danach braucht.

Haben Sie in Wien eine Heimat gefunden?

Es ist ein Teil meines Zuhauses. Mein Zuhause ist keine bestimmte Stadt, sondern von den Menschen bestimmt. Es ist aber natürlich auch nicht wurscht wo ich bin. Ich muss mich sicher fühlen. Und ich empfinde Wien und Berlin als sichere Orte. Zeitlich kann man das genau teilen, die Hälfte des Jahres bin ich in Wien, die andere Hälfte in Berlin. Ich bin ein überzeugter Europäer.

Ich habe zwei Kinder, die in Spanien aufgewachsen sind, ihre Mutter ist Italienerin, eine meiner Töchter ist Französin, ich lebe in Österreich und habe eine steirische Freundin. Wenn einer Europäer ist, dann ich. Der Heimatbegriff erweitert sich zunehmend. Wien ist ein Vorort meiner Heimat. Hier bin ich angekommen.

Hätten Sie sich vorher vorstellen können, solange die hier zu bleiben?

Ganz klare Antwort: Nein. Das hätte ich mir aber in keinem meiner Engagements vorstellen können. Und ich kann ihnen noch immer nicht sagen, ob ich das hier noch länger als ein Jahr mache. Wir entscheiden von Jahr zu Jahr. Das ist gut so, das gehört sich so. Man muss diese Spannung behalten. Ich bin nicht vertraglich lange gebunden, weil das Leben so viele Wellen schlägt. Ich möchte keine Engagements, die mich lange binden, mehr eingehen. Das beängstigt viele.

Finanzielle Sicherheit ist anders. Aber ich habe mich mit 30 für diese Selbstständigkeit entschieden und heute ist diese Freiheit ein Teil meiner Persönlichkeit. Irgendwas kommt immer. Oder, wie der Kölner sagt: Et hätt noch immer jot jejange.

Haben Sie den Ausstieg beim „Tatort“ eigentlich mal bereut?

Nein. Ich habe das nicht eine Sekunde bereut. Die Drehbücher waren nicht auf dem Niveau das ich erwartet habe, aber das war nicht der primäre Grund. Die Chemie hat einfach nicht gestimmt. Die Chemie hat einfach nicht gestimmt. Ich war damals unglaublich glücklich über das Angebot und habe das auch gerne gemacht. Ich habe aber relativ schnell festgestellt, dass es unter dem Strich nicht einlöste was ich mir erhofft habe.

Und ich war zu früh zu sehr festgelegt . Ich wollte noch ein paar Runden drehen. Das haben natürlich viele nicht verstanden weil sie fanden dass man einen „Tatort“ nicht niederlegt. Aber warum nicht?

Was läuft jetzt bei der Soko Wien besser als damals beim Tatort?

Erstens: Eine sehr gute Chemie unter den Kollegen. Das ist Rock’n’Roll. Zweitens habe ich das Gefühl, dass wir alle zusammen, inklusive ZDF und Produktion, immer noch an der Sache und am Produkt arbeiten und nicht nur abliefern. Die Routine ist hier noch überschaubar. Wir sind in meinem zehnten Jahr immer noch bei jedem Drehbuch in Gesprächen. Wir wollen immer noch jeden Film spannender machen. Das hat im seriellen Bereich natürlich Grenzen. Vor allem, weil die Bedingungen auch bei uns jedes Jahr härter werden.Aber wir geben unser Bestes. Und solange das der Fall ist, bleibt es für mich spannend.

Ein 90-Minüter ihrer SOKO läuft in Deutschland bald in der Primetime. Gehört sie da nicht dauerhaft hin?

Aus meiner Sicht sowieso. Ausserdem sind unsere Filme ohnehin für die Primetime produziert. Wir laufen im ORF um 20.15 Uhr, als klassische Primetime-Serie. Es hat hier in Österreich fast den Status Quo eines Tatorts, hat das gleiche Publikum. Dementsprechend sind die Ansprüche.

Das ZDF sagt auch oft: Das finden wir schon toll, es ist aber fast ein bisschen viel für Vorabend...(lacht)