Russell Crowe im Interview„Ich halte Freundinnen vor meinen Kindern geheim“

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Russel Crowe bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes.  Der „Gladiator“-Star spielt in seinem neuen Film „The Nice Guys“ einen abgehalfterten Privatermittler.

Los Angeles – Er ist zwar grauer und breiter geworden als zu „Gladiator“-Zeiten, aber der Rebell steckt noch immer in Russell Crowe (52 ).

Als er unserer Zeitung im noblen Beverly Hills Hotel die Tür zu seiner Suite aufmacht, hat er eine qualmende Zigarette im Mundwinkel. Er hat aufgehört, mit dem Rauchen aufzuhören. Und geht auch mit der  Trennung von Gattin Danielle Spencer (47) locker um. Das große Interview.

Hatten sie nicht vor einigen Jahren den Zigaretten abgeschworen?

Hatte ich auch. Und dann habe ich dem Abschwören abgeschworen (grinst und zieht noch einmal tief, ehe er seinen Stummel in einer Untertasse zerdrückt). Ich habe nämlich festgestellt, dass ich ohne Zigaretten schlechtere Entscheidungen treffe, weil ich mich ohne sie einfach nicht tief genug in Dinge hineindenken kann. Und Nikotinpflaster sind einfach kein Ersatz.

Wie lange haben sie denn durchgehalten?

Ganze vier Monate. Ich weiß noch, dass ich auf PR-Tour in New York war. Nach vier Tagen  ging es nicht mehr. Ich habe gebrüllt: „Gebt mir eine verdammte Zigarette“.

Ist Rauchen ihr größtes Laster?

Mit Abstand. Ich trinke auch ganz gerne ab und zu, aber ich bin noch nie von Alkohol abhängig gewesen wie von Zigaretten. Ich brauch nicht jeden Tag einen Drink, wohl aber meine Kippen.

In Ihrem neuen Film „The Nice Guys“ lassen sie Ihre väterliche Seite raushängen. Im wahren Leben sind sie immer zurückhaltend, etwas über das Verhältnis zu ihren Söhnen Charles und Tennyson zu sagen.

Da muss ich ein bisschen aufpassen. Weil meine Ex-Frau sich immer total aufregt, wenn ich über meine Kids rede. Das ist total bescheuert, weil sie ein immens wichtiger Teil meines Lebens sind. Ich staune immer wieder, was sie mit 12 und 9 schon alles wissen. Unglaublich. Besonders was sie am Computer können.

Wie gehen die beiden mit Daddys Berühmtheit um?

Sie bekommen mit, wie Leute mich auf der Straße ansprechen und sich mit mir fotografieren lassen wollen. Mein Jüngster hat mich einmal darauf angesprochen, dass ich solche Bitten häufig abschlage: „Ich weiß, dass du das wegen mir und Charlie tust. Aber du machst eine Menge Leute traurig.“ Ich habe dann gefragt: „Soll ich das ändern?“ Von da an habe mich mit jedem fotografieren lassen, der darum gebeten hat. Am ersten Tag waren es 30, 40 Fotos. Am nächsten schon 50 oder 60. Da hat Tennyson zu mir gesagt: „Dad, ich glaube wir müssen die Regelung wieder ändern.“

Sind sie ein Vorbild für ihre Boys?

Ich bemühe mich. Es gibt einige Dinge, die man als Vater nicht tut. Obwohl ich von ihrer Mutter getrennt bin, tauche ich nicht plötzlich mit neuen Freundinnen vor ihnen auf oder mache ihre Mama schlecht.

Apropos. Es sah einmal so aus, als ob sie die Scheidung abblasen würden.

Wir sind jetzt seit 4 Jahren auseinander und machen nur einmal im Jahr Ferien als Familie. Und damit hat es sich.