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Netflix-DokumentationTabu-Thema Tod: Warum „Extremis“ unter die Haut geht

Der Streaming-Dienst Netflix ist für ergreifende Dokumentationen bekannt. Letzte Woche erst erhielt „Making a Murderer“ einen Emmy.

Mit „Extremis“ hat Netflix erneut eine Eigenproduktion mit hoher Qualität rausgebracht.

Tabu-Thema

Sie handelt von der Entscheidung, das Beatmungsgerät bei einem Patienten auf einer Intensivstation abzuschalten.

Alles zum Thema Twitter

Dokumentationen über die Entscheidung, ob eine Person sterben soll, sind für Zuschauer oft nur schwer zu ertragen. Auch diese geht ans Herz: Ärztin Dr. Jessica Zitter und ihr Team werden auf der Intensivstation im Highland Hospital in Oakland begleitet. Teils sind die Gesichter der Patienten verpixelt, zum Teil aber auch nicht.

Harte Realität

„Hier ist die Wahrheit: Wir alle werden sterben. Jeder in diesem Raum wird sterben. Und es ist gut, wenn wir ein bisschen entscheiden können, wie“, erklärt Dr. Zitter.

Verzweiflung, Anspannung, Angst, Hoffnung – die Kamera vermittelt sämtliche Gefühle. „Ich fühle mich wie ein Mörder, wenn ich ihr Leben jetzt beendet“, sagt die Tochter einer Patientin offen – und verständlich. Es wird die Seite der Angehörigen gezeigt, die Seite der Ärzte erklärt und wie menschlich beide zusammenkommen.

Jeder kann zum Betroffenen werden

Warum „Extremis“ so ergreift, erklärt zum einen, weil jeder jederzeit in einer Intensivstation stehen könnte, um diese Entscheidung zu fällen. Die Doku greift ein Tabu-Thema auf, zeigt Ängste, aber auch ein Stück Verständnis über den Tod und Demut.

Eigentlich ist es für Netflix üblich, aus Eigenproduktionen Staffeln oder längere Stücke zu produzieren. Extremis ist dagegen auf 24 Minuten beschränkt. Darüber kann der Zuschauer froh sein, denn am Ende der Zeit hat er einen kurzen, aber eben keinen schmerzlosen Einblick in die Realität bekommen.

Auf Twitter gibt es viel Lob für Netflix. „Wer 24 Minuten Zeit hat, sollte diese Doku sehen“, schreiben viele. Oder: „Es ist wichtig, solche Entscheidungen mit euren Liebsten abzuklären.“