Deutscher ChartstürmerKarate Andi: Darum nervt mich mein Erfolg

01K___15_71-100270506_ori

„Ich halt den Mund, wenn ihr mich fragt“: Karate Andi zeigt sein Motto an. Mit uns redet er trotzdem. 

Bei normalen Interviews gratuliert man als Journalist gern mal zum Erfolg. So wird man warm miteinander, trägt der Leistung des anderen Rechnung.

Bei Karate Andi sollte man sowas lieber lassen. Als unsere Zeitung ihm zum aktuellen Platz Zwei in den Album-Charts gratuliert und fragt, wie er gefeiert hat, raunzt er nur: „Gar nicht, wieso sollte ich das feiern?“

Sein Erfolg ist ihm egal

Der Mann, dessen Name seiner Aussage nach nichts mit dem bekannten Zuhälter Andreas Marquardt alias „Karate Andy“ zu tun hat, verfolge den ganzen Rummel auch gar nicht.

Alles zum Thema Musik

Im Gegenteil: Für den bekennenden Bier-Fan („Ich trinke morgens, mittags und abends“) sind die Charts ein „Fliegenschiss in der Geschichte“, wie er bekennt.

„Bis jetzt hab ich noch nichts von dem Erfolg mitbekommen. Von daher kann ich nicht sagen ob es überhaupt ein Erfolg ist.“ Auch von dem Geld, dass der Verkaufserfolg auf sein Konto spült, will er nichts wissen.

„Berliner Schnauze Style!“

Das geht seinem Förderer, dem Düsseldorfer Hip-Hop-König Elvir Omerbegovic vom Label „Selfmade Records“ (dort veröffentlicht u.a. auch Kollegah), natürlich anders.

Er feiert den Erfolg. Wie erklärt er sich die komische Reaktion seines Schützlings? Er lacht: „Berliner Schnauze Style!“.

Klar – schließlich wuchs Karate Andi zumindest der Legende nach im Berliner Ghetto auf.

Heute verbringt er aber einen großen Teil seiner Zeit in Düsseldorf – der Musik wegen. Die Schnauze ist offenbar trotzdem geblieben.

Noch ein Versuch, harmlose Frage. Wie sieht ein Tag im Leben von Karate Andi aus? „Geht euch nichts an, ich frag euch doch auch nicht wie euer Scheiß-Tag abläuft“, raunzt Andi. Stimmt auch wieder...