Borgia-Star im InterviewDiese Papsttochter ist wieder zu haben

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Keine Angst vor roten Teppichen! Isolda auf der Berline.

Sie wurde durch ihre freizügigen Auftritte als Papsttochter Lucrezia im ZDF-Mehrteiler „Borgia“ bekannt. Jetzt läuft Isolda Dychauk (23) bei der Premiere ihres neuen Kinofilms „Boris sans Beatrice“ über den Berlinale-Teppich. Die beste Nachricht für ihre (männlichen) Fans verriet sie uns im Interview: Sie ist wieder Single ...

Machen Sie rote Teppiche nervös?

Das macht mich immer nervös. Ganz komisch, aber entspannt bin ich erst, wenn ich ihn hinter mir gelassen habe.

Und die hohen Schuhe abgestreift werden können?

Nein, die bleiben an. Ich liebe hohe Schuhe. Ich komme aus Russland. Das wurde mir in die Gene gelegt. Ich war vergangene Woche das erste mal seit sieben Jahren wieder in meinem Heimatdorf in Sibirien.

Dort haben wir uns Videos angeschaut, als ich klein war. Da hatte ich schon mindestens fünf Zentimeter hohe Hacken an. Und war natürlich total aufgerüscht.

Russische Frauen sind sehr weiblich, das mag ich. Auch wenn es es oft ein wenig überzogen wirkt. Aber sie stehen dazu und sie werden auch nicht gleich in die Dummchen-Ecke geschoben.

Ich mag es auch, wenn Männer einem die Tür aufhalten und einem in den Mantel helfen. Da bin ich konservativ. All das vermisse ich manchmal in Deutschland.

Ist Ihr Freund Russe?

Das ist leider vorbei. Wir sind drei Jahre zusammen gewesen, mit 18 zusammengezogen und es war eine tolle Zeit. Doch ich war die meiste Zeit für den Borgia-Dreh im Ausland, er hat eine Tischlerlehre gemacht und irgendwann haben wir gemerkt, dass wir verschiedene Wege gehen.

Gibt es einen Neuen?

Nein, ich bin jetzt Single und das auch sehr gerne. Ich konzentriere mich auf mich und meine Arbeit. Ich neige in einer Partnerschaft sehr dazu, dem Menschen sehr viel zu geben. Jetzt bin ich dran (lacht).

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Deshalb hakt es bei den Borgias

Was hat Sie an „Boris sans Beatrice“ gereizt?

Der Regisseur Denis Côté. Von ihm habe ich vor drei Jahren auf der Berlinale einen Film gesehen und wollte von da an mit ihm zusammen arbeiten. Er schafft es, Surrealität im Film herzustellen und gleichzeitig reale Dinge zu erzählen. Seine Filme sind mysteriös und trotzdem scheinen sie einem so nahe.

Sie spielen die Geliebte  eines verheirateten Geschäftsmannes …

Unter anderem. In erster Linie bin ich die Zofe, die sich um die kranke Ehefrau kümmert. Boris, der Ehemann, hat ein sehr großes Ego-Problem. Das versucht er zu bekämpfen, um sein Gewissen zu beruhigen.

Ich werde zwar freiwillig in erster Linie von ihm ausgenutzt und, habe aber als eine der wenigen Figuren die Kraft, sich zu lösen und meinen Weg zu gehen.

Können Sie sich das vorstellen, Geliebte zu sein?

Nein, definitiv nicht. Ich hätte ein zu großes, schlechtes Gewissen. Ich bin aber auch noch nicht in der Situation gewesen. Natürlich weiß ich auch, dass Liebe oft blind machen kann, aber man muss ja nicht sehenden Auges da rein rennen. 

Und was ist mit Depressionen?

Beatrice wird in dem Film durch das Verhalten ihres Mannes depressiv. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn ich dauernd von einem Menschen verletzt werden würde, würde es mir vielleicht auch so gehen. 

Beatrice ist wie ein Engel, der in diese Hölle getrieben worden ist. Ich habe keine Erfahrungen damit, aber ich hatte auch eine sehr schwere Zeit, als wir Borgia abgedreht hatten. Wir waren vier Jahre zusammen am Set, es war wie eine Familie für mich.

Ich war 17, als ich die Rolle der Lucrezia übernommen habe. Als ich wieder in Berlin war, hatte ich ein wenig den Boden verloren. Ich habe ein halbes Jahr gebraucht, um mich wieder zu fangen.

Was war das Schwerste?

Ich habe vier Jahre lang mit derselben Figur verbracht und man fängt an, sich mit der Figur zu identifizieren. Wenn diese einem genommen wird, ist es, wie wenn du eine gute Freundin oder Schwester verlierst.

Wann kommt endlich die dritte Staffel ins Fernsehen?

Das wissen wir noch nicht. Das ZDF verschiebt es immer wieder. Ich bekomme ständig verzweifelte Fanpost, die danach fragen.

Mit Borgia sind Sie international bekannt geworden. Können Sie noch unerkannt über die Straße gehen?

In Berlin halten sich die Menschen sehr zurück, hier kann ich immer noch U-Bahn fahren, was ich liebe. Viele erkennen mich zwar, aber wenn ich sie anschaue, blicken sie schnell wieder weg. Sie sind sehr diskret. In Italien und Frankreich ist das anders, dort wird man regelrecht bestürmt.

Inklusive Liebesbriefe?

Ein paar sind schon dabei (lacht).

Ihre Mutter ist mit Ihnen nach Deutschland gekommen, als sie zehn Jahre alt waren. Sie hat sie alleine großgezogen. Ist sie sehr stolz auf ihre erfolgreiche Tochter?

Ja sehr. Sie begleitet mich auch heute zur Premiere. Aber sie wird den Teppich meiden, da ist sie diskret.