Köln – Vor dem TV ist es wirklich einfach, die Fragen bei Quizsendungen zu beantworten. Viele Zuschauer von „Wer wird Millionär?“ entwickeln sich zum Klugscheißer, hadern mit den verzögerten Antworten der Kandidaten und sind der Meinung: Die Frage hätte ich doch mit links beantwortet.
Diesem Phänomen wollte Gastgeber Günther Jauch in einer Special-Sendung nachgehen und lud acht nichtsahnende Klugscheißer ein, die von ihren Liebsten angemeldet worden waren. Unter ihnen: Ferdinand Tengelmann (25) aus Köln.
Tengelmann passt ins Bild – er ist ein Klugscheißer. Das gibt der 25 Jahre alte BWL-Student aus Köln unumwunden zu, als er auf dem Platz bei Jauch im Studio saß. Dass er überhaupt dort landete, hat er seiner Freundin zu verdanken, die ihn hinter seinem Rücken anmeldete.
Jetzt saß er also da und kam dann doch erstaunlich weit. Für den BWL-Student, der sein Studium in Paris absolviert, reichte es für 32.000 Euro. Ohne Vorbereitung. Respekt.
Die Fragen bis zur 500-Euro-Frage waren für den Studenten, der nicht fließend französisch spricht, ein Kinderspiel.
Zocken ist nicht sein Ding, er wählte die Zusatz-Variante mit einem Extra-Joker. „Ich fühle mich nicht viel besser als auf dem Sofa“, gab der etwas aufgeregte Tengelmann zu. Und kam dann mit Jauch ins Plaudern. Sieben Geschwister hat er, möchte mit einer Million Euro nach Afrika fahren. „Am liebsten eine Safari in Namibia machen“, so Tengelmann. Bei der 8000-Euro-Frage kam der Klugscheißer ins Schwimmen.
Dumm für Tengelmann: „Ich kenne Markus Söder nicht.“ Daraufhin Jauch: „Keine Sorge, wenn er es schaut, wird er es twittern.“ Tengelmann wählte den 50/50-Joker, es blieben Dirndl-Minister und Heimatminister übrig. Die Antwort war klar.
Schwierig wurde es auch eine Frage später:
Was bezeichnet man als „Großes Gewächs?” Gut, dass Tengelmanns Freundin die richtigen Telefonjoker ausgewählt hatte. Ein Freund des Kandidaten brachte ihn auf den richtigen Weg: Es ist eine Sorte der trockenen Weine. „Danke für die richtige Antwort, ich komme bald mal vorbei“, sagte der Kandidat zum Schluss. Daraufhin der Joker: „Dann kannst du Herrn Jauch mitbringen, der ist ja bekannt für Weine.“ Großes Gelächter im Studio – schließlich ist es ja kein Geheimnis, dass Jauch als Winzer tätig ist.
Bei der 64.000-Euro-Frage dann der Ausstieg: Tengelmann wusste ohne Joker nicht die richtige Antwort.
Ein Filme-Nerd ist der Kölner nicht, sonst hätte er natürlich Antwort A gewählt. Er passt und geht mehr oder weniger ungeplant mit 32.000 Euro nach Hause. Ein Trost von Jauch: „Als Unternehmensberater werden sie nach ihrem Studium ähnliche Summen kassieren.“
