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Heute wird er 50Wissen Sie, in welcher Stadt der erste Geldautomat stand?

Geldautomat Symbol

In Deutschland können sich Verbraucher an 60.000 Geldautomaten rund um die Uhr mit Bargeld versorgen.

Köln – Es ist selbstverständlich geworden, an jeder Straßenecke Bargeld aus dem Automaten ziehen zu können. Doch Geldautomaten gibt es erst seit 50 Jahren. Ihre Erfindung verdankt die Maschine einer Verspätung.

Allein in Deutschland können sich Verbraucher an 60.000 solcher Maschinen rund um die Uhr in Sekundenschnelle mit Bargeld versorgen. Die Erfindung ist gerade einmal 50 Jahre alt: Den ersten Geldautomaten nahm die britische Großbank Barclays am 27. Juni 1967 in ihrer Filiale in Enfield nördlich von London in Betrieb.

Die Idee dazu kam dem Schotten John Shepherd-Barron (1925-2010) an einem Sonnabend im Frühjahr 1965 in der Badewanne, wie er 2007 dem Sender BBC schilderte.

Shepherd-Barron ging mit Idee zur Barclays-Bank

An dem Tag war ihm das Bargeld ausgegangen – er hatte die Öffnungszeiten seiner Bankfiliale um wenige Minuten verpasst und stand vor verschlossenen Türen. Shepherd-Barron, Manager in einer Firma, die auch Banknoten druckte, kam ins Grübeln: Warum gibt es eigentlich Automaten, aus denen man Schokoriegel ziehen kann, aber kein Gerät, das Bargeld herausgibt?

Shepherd-Barron erdachte einen Automaten, der Schecks prüfen und entwerten konnte und im Gegenzug Bargeld ausspuckte. Er stellte seine Idee der Großbank Barclays vor – die sofort zugriff. Der Schotte entwickelte sechs ATM-Bankautomaten (Automated Teller Machine), der erste wurde im Juni 1967 in Enfield in Betrieb genommen.

Tübingen hatte ersten Automaten in Deutschland

Als erster durfte dort der Schauspieler Reg Varney zehn Pfund ziehen – mehr gab der Automat nicht heraus. „Aber das reichte damals für ein wildes Wochenende“, erklärte Erfinder Shepherd-Barron in dem BBC-Interview.

Als in Deutschland die Kreissparkasse Tübingen am 27. Mai 1968 den bundesweit ersten Geldautomaten aufstellte, konnten diesen nur 1000 ausgewählte Kunden nutzen. Sie durften bis zu 400 D-Mark abheben, brauchten dafür aber ein ganzes Bündel an Ausrüstung: einen Spezialschlüssel für den Tresor, eine Identifikationskarte aus Plastik und Auszahlungsbelege in Form von Lochkarten.

Warum hat der PIN nur vier Ziffern?

EC-Karten mit Magnetstreifen gab es noch nicht. In Shepherd-Barrons Automaten mussten Kunden einen mit einer leicht radioaktiven Substanz imprägnierten Scheck schieben.

Eigentlich sollten die Schecks eine sechsstellige Geheimnummer (PIN) zur Identifizierung haben, erinnerte sich Shepherd-Barron: „Aber meine Frau sagte über den Küchentisch hinweg, sie könne sich nur vier Ziffern merken. Ihretwegen wurden also die vier Ziffern der Weltstandard.“ Und sind es bis heute.

Erfinder meldete kein Patent an

Sonst haben moderne Geldautomaten mit ihren Vorgängern wenig gemein. Ein entscheidender Unterschied: Den Geräten der ersten Generation fehlte die Verbindung zu einem Zentralcomputer, um Informationen abzugleichen.

Shepherd-Barron starb im Mai 2010 mit fast 85 Jahren. Sein erster Bankautomat in Enfield ist längst abgebaut, nur eine Plakette erinnert noch daran. Reich wurde der Schotte mit seiner Erfindung nicht – er hatte sie nie patentieren lassen.

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