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Viagra, Teebeutel, Post-it11 Dinge, die nur durch einen Zufall erfunden wurden

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Ohne die zufällige Erfindung des Teebeutels würde Obama heute nicht so lässig in dieser Tasse sitzen.

Da kann man wohl von glücklichen Zufällen sprechen: Diese Produkte wurden ganz nebenbei erfunden - und machen seitdem vielen Menschen das Leben leichter. 

Teebeutel

Genauso ein Versehen war der Vorläufer des Teebeutels vor dem Ersten Weltkrieg. Der US-amerikanische Teehändler Thomas Sullivan verschickte Teeproben an Kunden. Dazu füllte er sie in kleine Seidenbeutel ab – eigentlich nur zum Transport.

Doch die Empfänger nutzten die kleinen Beutel so, wie wir es heute kennen: Sie glaubten, dass dies so von Sullivan gedacht gewesen sei. Praktischerweise mussten die losen Teeblätter nicht aus der Kanne entfernt werden, und man brauchte kein Teesieb. Der heutige Teebeutel aus Filterpapier wurde 1929 von Adolf Rambold für die Dresdner Firma Teekanne erfunden.

Fotoapparat

Vorläufer der Fotokamera ist die seit Jahrhunderten bekannte Camera Obscura - aber ihre Bilder wurden nur flüchtig erzeugt. Deshalb suchte Maler Louis-Jacques Mandé Daguerre 1837 nach einem Verfahren, um die Bilder dauerhaft festzuhalten.

Daguerre hatte bereits herausgefunden, dass Bilder auf lange belichteten Silberplatten für eine kurze Zeit sichtbar blieben. Bei Versuchen im Freien überraschte ihn ein Gewitter - der Künstler legte eine belichtete Platte in einen Laborschrank.

Am nächsten Tag stellte er fest, dass das Bild noch erkennbar war: Zufällig lagerten Quecksilberkügelchen mit im Schrank. Die Daguerrotypie war erfunden, sie gilt als erstes praktikables fotografisches Verfahren.

Tesa

Forscher der Hamburger Firma Beiersdorf suchten in den 1930er Jahren nach einem hautverträglichen Klebstoff für Pflaster. Allerdings geriet der Kleber zu fest - also wollten die Erfinder daraus Gewebeband herstellen.

Als günstiges Trägermaterial bot sich 1935 Zellophan an - und plötzlich war der durchsichtige Klebestreifen geboren. Heute ist er vor allem unter dem Markennamen Tesafilm bekannt.

Penicillin

Ohne diese wissenschaftliche Panne wären viele Menschen an Infektionen gestorben: Der schottische Bakteriologe Alexander Fleming ließ 1928 während des Sommerurlaubs eine seiner Proben im Labor stehen. So landeten Pilzsporen von draußen auf der Versuchskultur mit Bakterien - sie verschimmelte.

Als Fleming schließlich aus dem Urlaub zurückkehrte, entdeckte er, dass der Schimmelpilz die Bakterien in der Glasschale vernichtet hatte. Der Forscher hatte also ein Mittel gegen bakterielle Erkrankungen gefunden.

Daraus entwickelten Flemings Kollegen wenig später eines der wichtigsten Arzneiwirkstoffe der Welt: das Penicillin. Als Lohn für die Erfindung des ersten Antibiotikums gab es 1945 den Nobelpreis.

Viagra

Eigentlich wurde das Mittel entwickelt, um gegen Bluthochdruck und Herzbeschwerden zu helfen - doch bei Tests versagte es in diesem Bereich. Allerdings zeigte sich eine Nebenwirkung, die seitdem Männern weltweit schon geholfen hat: Die maskulinen Testpersonen, die eine Pille genommen haben, bekamen viel leichter eine Erektion als vorher.

1998 erhielt das US-Unternehmen Pfizer von der Gesundheitsbehörde die Genehmigung, Viagra zu verkaufen: Der Erfolg der Viagra-Pille hält bis heute an.

Eis am Stiel

An einem Abend im Jahr 1905 hat ein kleiner Junge namens Frank Epperson sich eine Limo gemacht: Er mischte Brausepulver mit einem Holzstiel in Wasser.

Das Getränk ließ er vor dem zu Bett gehen aus Versehen auf der Veranda stehen. In dieser Nacht wurde es in San Franciso so kalt, dass die Temperaturen unter null Grad Celcius sanken. So kam es, dass der Frank Epperson am nächsten Tag zum ersten Mal ein „Eis am Stiel“, also seine gefrorene Limo, in der Hand hielt.

18 Jahre später ließ er sich seine Entdeckung patentieren und gründete schließlich die berühmte amerikanische Eismarke „Popsicle“.

Vaseline, Teflon und Post-Its

Mikrowelle

Ingenieur Percy Spencer arbeitete in den 1940er Jahren für die US-Firma Raytheon - in einem militärischen Forschungslabor. Spencer entwickelte Mikrowellenstrahlen (Magnetronen), mit denen amerikanische Kampfflugzeuge Radarwellen erzeugen konnten.

Damit wollten die Allierten russische Flugzeuge aufspüren. Als sich Spencer während der Arbeit einem Magnetron näherte und in seiner Hosentasche ein Schokoriegel schmolz, kam dem Radartechniker eine Idee: Der erste Mikrowellenherd wurde 1947 produziert.

Röntgen

Mit einer anderen Art von Strahlung experimentierte rund 50 Jahre zuvor Wilhelm Conrad Röntgen: Der deutsche Physiker testete nachts in seinem Labor Elektronenstrahlen, die gerade erfunden worden waren. Röntgen beobachtete, dass die mit Pappe abgedeckte Strahlenquelle fluoreszierende Gegenstände zum Leuchten brachte.

Der Forscher bat seine Frau daraufhin, ihre Hand auf eine Fotoplatte zu legen, und ließ diese durchleuchten: Die erste Röntgenaufnahme von der Hand samt Ehering wurde weltberühmt, und die Strahlen tragen seitdem seinen Namen. 1901 bekam Röntgen den Nobelpreis.

Post-It

Ebenfalls klebrig und praktisch fürs Büro sind die kleinen Post-its. Entscheidend für die Erfindung der Klebezettel war ein Superkleber, den Chemiker Spencer Silver 1968 für die Minnesota Mining and Manufacturing Company (3M) entwickeln wollte.

Der Klebstoff ließ sich rückstandslos entfernen. Zunächst wusste keiner, was man damit anfangen könnte. Jahre später suchte Silvers Kollege Art Fry ein Lesezeichen für die Liederbücher im Kirchenchor.

Ihn nervte, dass die Lesezeichen immer herunterfielen. Fry holte eine Probe des Klebers aus dem Labor und trug ihn auf kleine Zettel auf - so war 1974 das Post-it geboren.

Teflon

Auch Teflon wurde durch solch einen Zufall erfunden. Eigentlich suchte der US-amerikanische Chemiker Roy J. Plunkett in den späten 1930er Jahren ein neues Kühlmittel. Dazu verwendetet er das Gas Tetrafluorethylen (TFE). Aus Sparsamkeit bestellte Plunkett gleich 50 Flaschen des Gases.

Und eine dieser Flaschen lagerte so lange, bis sich das Gas von selbst polymerisierte, also chemisch reagierte. Es entstand eine Substanz, die sehr glatt und hitzebeständig ist: Das Teflon. Bis zur Antihaftschicht-Pfanne war der Weg nun nicht mehr mehr.

Vaseline

Der aus Großbritannien stammende Chemiker Robert Chesebrough machte sein Geschäft zunächst in New York, er destillierte Petroleum aus dem Öl von Pottwalen. 1859 ging er nach Titusville. Dort war eine Petroleum-Quelle entdeckt worden, was sein Geschäft zunichte machte.

Chesebrough wollte nach neuen Materialien aus dem Brennstoff forschen - dabei fiel ihm an den Bohrtürmen eine Schmierschicht auf. Niemand wusste genau, was das für ein Glibberzeug war, aber es heilte offenbar Wunden. Der neugierige Geschäftsmann untersuchte die Schmiere genauer - und verkaufte das Petroleum-Gelee später in gereinigter Form als Vaseline. (gs/chs)