Tod mit 65!Trauer bei den Rockern – Hells-Angels-Gründer Mario Amtmann gestorben

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Mario Amtmann (l.), Vize-Präsident der Hells Angels, mit dem Kiezpaten „Ringo“ Klemm im Jahr 1991.

Er war der „Mann fürs Grobe“: Mario Amtmann (✝65) gehörte zur ersten Rocker-Riege, die in den frühen 1970er Jahren auf Hamburgs Straßen für Aufsehen sorgte und Angst und Schrecken verbreitete. Erst als „Bloody Devils“, später als „Hells Angels“.

Am Sonntag hat der Rocker seinen letzten Kampf verloren – er starb in einem Krankenhaus in Schleswig-Holstein, das berichtete zuerst die „Hamburger Morgenpost“.

„Erst zuschlagen, dann fragen“

Anfang der 70er Jahre gab es in Hamburg schon einige Motorrad-Gangs. Die meisten von ihnen waren harmlos.

Nicht so die „Bloody Devils“. Ihre Devise: Erst zuschlagen, dann fragen. Das galt auch für Mario Amtmann. Mit seinem Freund Rainer Kopperschmidt führte er die „Teufel“ an.

1971 gründeten sie dann das erste deutsche „Charter“ der Hells Angels – nachdem Kopperschmidt in die USA gereist war und die Ur-„Höllenengel“ um Erlaubnis gefragt hatte.

Schnell wurden sie zu einer der mächtigsten Banden

Schnell avancierten die Rocker zu einer der mächtigsten Banden in Hamburg. Eine ihrer ersten Maschen: Sie gingen in Kneipen, verwüsteten das Mobiliar, urinierten an den Tresen, prügelten wahllos auf Gäste ein. Insbesondere in der Schanze, wo die Rocker ihr Vereinslokal, das „Angels Place“, eröffneten, terrorisierten sie die örtlichen Wirte, kassierten monatlich bis zu 10.000 Mark Schutzgeld.

Wer die „Wegbleibgebühr“ nicht zahlte, bekam „Besuch“. Mehrfach rasten die Rocker mit ihren Motorrädern mitten in die Kneipen.

Hells Angels wurden in Hamburg verboten

1983 holte die Polizei zum Gegenschlag aus. Großrazzia mit 500 Beamten. Die Hells Angels und ihre Symbole wurden in Hamburg verboten. Doch der große Prozess endete mit einem Flop. Die Rocker schüttelten sich kurz, saßen ein paar Knastjahre ab und zogen dann auf dem Kiez und dem Straßenstrich die Fäden.

Erpressung, Drogenhandel, Prostitution, Waffenschmuggel – das kriminelle Betätigungsfeld der Rocker wurde breiter – und der Einfluss immer größer. Immer dabei: Mario Amtmann, der sich als „Vereinschef“ um Ausflüge kümmerte, als „Sergeant“ der Mann fürs Grobe war oder auch als Vize-Präsident den Hells Angels ewige Treue schwor.

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