Geiselnahme in der NormandiePriester in Kirche geköpft – IS bekennt sich zu Terrorakt

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Saint-Étienne-du-Rouvray: Ein Polizeiauto blockiert eine Straße, die zum Tatort der Geiselnahme führt.

Normandie/Frankreich – In der Normandie haben zwei bewaffnete Männer in einer Kirche nahe der Hafenstadt Rouen am Dienstagvormittag Geiseln genommen!

Die Tat ereignete sich während der Morgenmesse.

Die Polizei hat die Geiselnahme mittlerweile beendet!

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Die Täter seien „neutralisiert“ worden, teilte der Sprecher des Pariser Innenministeriums nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Polizei erschoss die beiden Geiselnehmer!

Mindestens eine Geisel tot

Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen Priester. Das teilte der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, am Dienstag in Krakau mit. Das Opfer sei 84 Jahre alt gewesen.

Dem Mann sei die Kehle durchschnitten worden, berichteten mehrere französische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben. Laut „Focus” berichteten lokale Medien, dass der Mann geköpft worden sei.

Eine weiteres Opfer sei sehr schwer verletzt worden, sagte der Sprecher des Pariser Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet. Die Person ringe noch um ihr Leben.

Geiselnehmer hatten Hieb- oder Stichwaffen

Die Zeitung „Le Figaro“ hatte unter Berufung auf Polizeikreise von zwei Geiselnehmern mit Hieb- oder Stichwaffen in einer Kirche von Saint-Étienne-du-Rouvray bei Rouen berichtet.

Saint-Étienne-du-Rouvray in der Nähe von Rouen liegt rund 130 Kilometer nordwestlich von Paris. Die französische Stadt hat etwa 30.000 Einwohner.

Die Bewaffneten sollen fünf Menschen in ihrer Gewalt gehabt haben: einen Pfarrer, zwei Ordensschwestern und zwei Gläubige.

Täter bekennen sich zum IS

Eine Frau, die entkommen konnte und die Polizei benachrichtigte, berichtete, dass die Täter islamistische Parolen bei der Stürmung der Kirche gerufen hätten.

Frankreichs Präsident François Hollande bestätigte später, dass die Geiselnehmer sich auf die Terrormiliz Islamischer Staat berufen haben. Er verurteilte die Tat als „schändlichen Terroranschlag“. 

Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen aufgenommen. Es wird auch nach möglichen Sprengsätzen gesucht. Ein Einsatz zur Minenräumung sei im Gange, so der Sprecher des Pariser Innenministeriums.

Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve wollten umgehend an den Tatort reisen.

(dpa/jba)