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Herne-Killer„Nicht zu ertragen”: Mutter guckt dem Mörder ihres Sohnes ins Gesicht

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Die Mutter des getöteten Jaden, Jeanette F. und ihr Anwalt (Rheinhard Petersen) stehen beim ersten Verhandlungstag im Gerichtssaal. 

Bochum – Jeder soll sein Gesicht sehen, so will es Marcel H., der Killer von Herne. Zum Auftakt des Prozesses schweigt der 19-Jährige und lächelt. Im Gerichtssaal sitzen die Eltern seiner Opfer, sie durchbohren ihn mit Blicken. Doch er zeigt keine Reue. 

Die Morde an Jaden (9) und seinem Kumpel Christopher (†22) hat er gestanden. Trotz der brutalen Taten wird im Gerichtssaal gelacht – über den Täter.

„Ich will ihn mit meinen Augen fixieren“

Als „W*chser“ beschimpft ein Mann den Mörder, als der den Saal betritt, berichtet eine Lokalzeitung. Jadens Mutter Jeanette F. schaut den Peiniger ihres Sohnes unablässig an. „Eigentlich ist das alles nicht zu ertragen“, sagt sie. „Aber ich will ihn mit meinen Augen fixieren.“

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Harmlos sieht er aus, der junge Mann mit dem Flaum am Kinn. Er trägt einen ausgewaschenen, fleckigen Schlapperpullover und Jogginghosen.Marcel H. schweigt. 

Staatsanwaltschaft nimmt an: H. habe Mordlust gehabt

Sein Verteidiger Michael Emde übernimmt das Reden für ihn. Er sagt, H. werde den Vorwürfen nicht widersprechen – ein Geständnis. „Mein Mandat entschuldigt sich für die unangemessene Kleidung“, sagt Emde. Aus H.s Familie habe sich keiner bereiterklärt, ihm andere Klamotten mitzubringen. Daraufhin wird Marcel H. im Gerichtssaal ausgelacht. So wie früher in der Schule.

Ein ehemaliger Klassenkamerad beschreibt Marcel H. im Zeugenstand als Außenseiter: „Er war ein kleiner Klugscheißer und hat gestunken.“Der Doppelmörder wirkt gleichgültig, einmal lächelt er. Das Motiv für die Morde ist unklar. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, H. habe aus Mordlust gehandelt, er habe jemanden sterben sehen wollen.

So grausam ging der Herne-Killer vor 

Am 6. März hat Marcel H. jedenfalls bei seinen Nachbarn geklingelt. Jaden öffnet ihm die Tür. H. bittet ihn, ihm zu helfen. So lockt er den hilfsbereiten Jungen in einen Keller – und sticht dort 52 Mal auf ihn ein. Der kleine Jaden stirbt. H. zieht die Leiche aus, fotografiert das tote Kind. Die Fotos schickt er an einen Chatfreund. Der veröffentlicht sie auf dem Webportal „4chan“.

Während im Internet einige Nerds die Tat feiern, flüchtet H. zu Kumpel Christopher und bleibt über Nacht. Am nächsten Tag erfährt Christopher auf Facebook, was H. getan hat und droht mit Polizei – sein Todesurteil. H. rastet aus. 68 Stiche zählen die Rechtsmediziner bei der Obduktion. Außerdem soll H. die Pin-Nummern für Handy und EC-Karte erpresst haben, bevor er den 22-Jährigen tötete. Wieder macht H. Fotos von der Leiche, wieder landen die Bilder auf „4chan“.

Zwei weitere Tage harrt er in der Wohnung des Toten aus – dann legt er Feuer und stellt sich in einer Imbissbude. In den Flammen stirbt die Katze des Toten. Marcel H. drohen bis zu 15 Jahre Jugendhaft oder lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung. Jadens Eltern fordern außerdem 100 000 Euro Schmerzensgeld.

Jadens Mutter erfüllt ihrem Sohn seinen letzten Wunsch 

Jadens Mutter und der Stiefvater haben eine Woche vor Prozessbeginn geheiratet, wie „n-tv“ berichtet. Jaden hatte immer wieder darum gebeten – jetzt haben sie es getan. Sie wollten damit seinen letzten Wunsch erfüllen. 

(red)

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