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„Achtung, Abzocke!“Kabel1 prangert Schmu mit Tierheim-Spenden an

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Szene von einem Weihnachtsmarkt auf einem Gnadenhof für kranke Tiere – wo um Spenden geworben wird.

Wird hier Tierfreunden das Fell über die Ohren gezogen?

Sie sammeln in kleinen Büdchen zum Beispiel vor dem Supermarkt oder auf Weihnachtsmärkten. 

Ihr Angebot: Der Tierliebhaber kann einen Vertrag abschließen und damit versorgt die Firma dann das Tierheim mit hochwertigem Futter.

Alles zum Thema Weihnachtsmarkt

Hinter diesem Abo steckt die bundesweit agierende Firma namens „Tierheim Sponsoring“ mit Sitz in Rottenburg am Neckar. Und die prangerte Kabel 1 in ihrer Show „Achtung Abzocke“ jetzt öffentlich an.

Das Geschäftsmodell laut der Show: Der Tierfreund zahlt monatlich Geld an „Tierheim Sponsoring“. Die Firma richtet mit dem Geld ein Futterkonto für das Heim ein. Aus diesem Konto wird dann das angeblich hochwertige Futter bezahlt, das die Firma gratis an das Heim liefert.

Aus diesem Konto speisen sich demnach auch Lagerkosten, der Transport, die Gehälter und der Gewinn der Firma. 

Betrugs-Experte Stefan Loipfinger (Autor von „Die Spendenmafia“) prangert dieses Vorgehen in der Kabel1-Show „Achtung, Abzocke!“ an:

Bei den Heimen wirbt die Firma um Kooperationen mit der außergewöhnlichen Qualität ihres Futters. Der Test von „Achtung, Abzocke!“ zeigt aber angeblich: Das Futter sei alles andere als Premiumware, der Preis dafür astronomisch: Das Kilo Abo-Futter kostet 8 Euro. Vergleichbares Futter im normalen Tierladen kostet 2,70/Kilo.

Die Gewinnspanne soll laut Kabel1 riesig sein – und das übrige Geld komme nicht beim Tierheim an.

Was sagt Tierheim Sponsoring? Sie wehren sich via Anwalt gegen die heftigen Vorwürfe.

„Vorwegzuschicken ist, dass der Beitrag auf Kabel1 eine stark tendenziöse Zielrichtung und meines Erachtens mit einer seriösen Berichterstattung nicht mehr viel zu tun hat“, so Rechtsanwalt Oliver M. Ringwald in einem Schreiben, das uns vorliegt. „Hierzu wurde unter anderem die aus dem Kontext gerissene Behauptung aufgestellt, meine Mandatin würde hier kein Premiumnassfutter verkaufen.“

Für Ringwald ist das eine „manipulative Behauptung“ des Senders, argumentiert er weiter. Diese ergebe „sich bereits aus dem Umstand, dass in dem Beitrag keinerlei Begründung gegeben wurde, weshalb das von meiner Mandantschaft ausgelieferte Futter kein Premiumfutter sein sollte.“

Das Futter sei stattdessen „lediglich oberflächlich hinsichtlich des Eiweißanteils mit einem handelsüblichen Futter verglichen“ worden, „ohne wiederum offenzulegen, weshalb ein höherer Eiweißanteil als Indikator für bessere Futterqualität dienen soll“.

Auch der laut Ringwald „tragfähigere und aussagekräftigere Indikator Fleischanteil“ sei „völlig außen vor gelassen“ worden. „Auch hinsichtlich der Zusammensetzung des Futters weicht das von meiner Mandantschaft ausgelieferte Futter im Vergleich zu anderen auf dem Markt erhältlichen Produkten von der Qualität her nach oben ab.“

Ringwald betont zudem, Tierheim Sponsoring habe nie vorgegeben, Premiumfutter zu verkaufen. Deshalb sei es auch nicht möglich, „einen Preisvergleich zwischen dem seitens meiner Mandantschaft ausgelieferten Futter und einem handelsüblichen Futterprodukt vorzunehmen“.

„In die Leistung meiner Mandantschaft fließen völlig andere Kostenfaktoren ein, als wenn ein Futterprodukt auf dem Markt im Einzelhandel im Gegensatz zu dem Angebot meiner Mandantschaft tatsächlich verkauft wird“, betont Ringwald.

Und: „Würde es sich tatsächlich, wie der Beitrag wahrheitswidrig impliziert, um minderwertiges futter handeln, dann würden die Tierheime schon lange kein Futter mehr abrufen, weil davon ausgegangen werden kann, dass die untergebrachten Tiere dann regelmäßig Magen-/Darmbeschwerden hätten.“

Das „Geschäftsmodell“ von Tierheim Sponsoring beruhe außerdem nicht auf Spenden, so Ringwald. In dem Beitrag werde das Modell zwar erklärt, gleichzeitig aber ständig von Spenden gesprochen. Das habe seiner Meinung nach den Hintergrund, „die Öffentlichkeit gezielt in die Irre zu führen“.

Der Streit um das Tierheim-Sponsoring könnte vor Gericht enden. Ringwald verlangt nämlich von Kabel1 eine Unterlassungserklärung und mahnt den Sender im Auftrag seiner Mandantin ab. „Es bleibt nun abzuwarten, wie die Störer auf die Schriftsätze reagieren. Sollte keine Reaktion erfolgen, bin ich gehalten, eine einstweilige Verfügung zu erwirken."