Mit 57,5 Prozent Alkohol„Schorschbock 57“ knackt den Bier-Rekord

Brauer Georg Tscheuschner mit zwei Flaschen Bier der Sorte „Schorschbock 57“

Brauer Georg Tscheuschner mit zwei Flaschen Bier der Sorte „Schorschbock 57“

Gunzenhausen – Mit seinem „Schorschbock 57“ hält der Brauer Georg Tscheuschner aus dem mittelfränkischen Gunzenhausen den aktuellen Weltrekord für das stärkste Bier.

Der fast schwarze Eisbock kommt auf 57,5 Prozent Alkohol und damit auf mehr als das Zehnfache eines normalen Bieres. Im Oktober löste Tscheuschner damit die schottische Brauerei Brew Dog ab, die mit einem 55-prozentigen Bier den bisherigen Weltrekord innehatte.

Für Tscheuschner ist mit dem „Schorschbock 57“ das obere Ende der Fahnenstange erreicht. Ein noch höherer Alkoholgehalt sei wohl nur unter Missachtung des Reinheitsgebots zu erreichen, sagte der 44-Jährige. Das lehne er ab.

Georg Tscheuschner hat seine Brauerei Schorschbräu 1996 im mittelfränkischen Gunzenhausen gegründet.

Das Unternehmen beschäftigt neben ihm als einzigen Brauer noch vier Teilzeitkräfte.

Das Weltrekordbier „Schorschbock 57“ kommt auf einen Alkoholgehalt von 57,5 Prozent.

Es wurde nach dem Eisbockverfahren hergestellt und erfüllt die Richtlinien des bayerischen Reinheitsgebots von 1516.

Das Bier besteht aus Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz und Hopfen.

Tscheuschner stellte 36 Flaschen zu je 0,33 Litern vom Weltrekordbier her. Hierfür wurden rund 350 Liter 16-prozentigen Bockbieres als Grundsubstanz verbraucht.

Bis das Bier verkaufsfertig war, dauerte es zwei Jahre.

Alle Flaschen des Weltrekordbieres wurden zum Preis von jeweils 200 Euro verkauft.

Bis auf minus 60 Grad herunter gekühlt

Die Jagd nach dem stärksten Bier der Welt begann seinen Worten zufolge vor knapp drei Jahren. Über einen Fernsehbeitrag wurde er auf die Brauerei Südstern in Berlin aufmerksam, der es gelungen war, ein Bier herzustellen, das es auf 27,6 Prozent Alkohol brachte.

Da ein so hoher Alkoholgehalt nicht mehr nur durch die alkoholische Gärung erreicht werden kann, griff die Brauerei hierfür auf die sogenannte Eisbock-Methode zurück. Dabei wird Bockbier tiefgekühlt und die Eiskristalle anschließend abgeschöpft. Übrig bleibt ein hocharomatischer konzentrierter Eisbock mit einem Spitzenalkoholgehalt.

„Meine Neugierde war geweckt“, erzählt Tscheuschner. In seiner 1996 gegründeten Brauerei Schorschbräu im Ortsteil Oberasbach habe er sich dann an die Arbeit gemacht und einen eigenen Eisbock mit 31 Prozent Alkohol kreiert.

Was dann folgte beschreibt er als regelrechten Wettkampf mit der Brauerei Brew Dog aus Schottland, die in der Folge einen Eisbock mit 32 Prozent präsentierte, den Schorschbräu wiederum mit 40 Prozent toppen konnte - und so weiter.

Das Spiel habe sich eine Weile fortgesetzt, erzählt der 44-Jährige, bis Brew Dog 2011 ein Bier mit 55 Prozent Alkohol auf den Markt gebracht und den Wettkampf offiziell für beendet erklärt habe.

„Das hab ich so nicht hingenommen und klar gemacht: Es ist erst vorbei, wenn ich es sage“, sagt Tscheuschner. Also habe er den Rekord mit seinem auf minus 60 Prozent herunter gekühlten „Schorschbock 57“ erneut geknackt und hoffe nun, dass damit endlich Ruhe einkehre. Dass die Schotten noch einmal nachlegen könnten, hält er aber für möglich. „Das könnte meinen Kampfgeist wieder wecken“, sagt er.

Denn bei allem Renommee, den ein solcher Erfolg mit sich bringt, sei der damit verbundene Aufwand für seinen Fünf-Mann-Betrieb schon enorm. Und die Kosten auch. „Für die Produktion von einem Liter Weltrekordbier brauche ich 30 Liter Bockbier mit 16 Prozent“, berichtet er.

Deshalb wurden von dem fast 60-prozentigen Weltrekordbier auch nur 36 Flaschen à 0,33 Liter hergestellt.

Zum stolzen Preis von 200 Euro sind inzwischen alle verkauft. „Die Kunden sitzen auf der ganzen Welt. Es sind vor allem Sammler“, erzählt Tscheuschner.

Wer das stärkste Bier der Welt kosten möchte, sollte sich auf einen intensiven Geschmack einstellen und vor dem ersten Schluck am besten erst einmal daran riechen - zur Eingewöhnung.

Denn das fast schwarze Weltrekordbier ähnelt eher einem Aperitif oder Cognac als einem herkömmlichen Bier. Und es sollte auch in entsprechenden Mengen verzehrt werden. „Es ist eher was für Genießer“, beschreibt Tscheuschner.

Serviert wird der in beigen Steingut-Flaschen mit Bügelverschluss und Siegelwachs luft- und lichtdicht abgefüllte Gerstensaft am besten gekühlt und in einem Cognac- oder Whisky-Glas mit großer Öffnung, das ihm Platz für sein Aroma lässt. Wer einen besonders feinen Gaumen hat, dürfte dann neben dem aromatischen, würzigen Geschmack auch eine leichte Salznote ausmachen.

Ob der 44-Jährige das aktuelle Weltrekordbier noch einmal herstellt, ist fraglich. „Ich weiß nicht, ob ich noch einmal den Nerv dazu habe. Ich glaube, das war eher eine einmalige Sache“, sagt er.

European-Style Dunkel:

Gold: Richard Wagner Dunkel (Deutschland) Silber: Flötzinger Bräu Dunkel Export (Deutschland) Bronze: Riegele Aechtes Dunkel (Deutschland)

European-Style Export:

Gold: Steiner Export Hell (Deutschland) Silber: Riegele Würziges Export (Deutschland) Bronze: Raschhofer Märzen (Österreich)

European-Style Mild Lager:

Gold: Aldaris Pilzenes (Lettland) Silber: Tiger Crystal (Singapur) Bronze: Max (Südkorea)

Belgian Style Strong Ale:

Gold: Grand Cru St-Feuillien (Belgien) Silber: Three Philosophers Quadruple (USA) Bronze: Straffe Hendrik Quadrupel (Belgien)

Belgian-Style Ale:

Gold: Jopen Hoppenbier (Niederlande) Silber: Steenuilke (Belgien) Bronze: Blonde (Italien)

Belgian-Style Dubbel:

Gold: La Grivoise de Noel (Kanada) Silber: Jopen Bokbier (Niederlande) Bronze: Steenbrugge Dubbel (Belgien)

Belgian-Style Tripel:

Gold: Straffe Hendrik Tripel (Belgien) Silber: Winterlude (Italien) Bronze: Arend Tripel (Belgien)

Bohemian-Style Pilsner:

Gold: Zhiguli (Russland) Silber: Radegast Premium (Tschechien) Bronze: Litovel Premium (Tschechien)

Bohemian-Style Schwarzbier:

Gold: COEDO Shikkoku (Japan) Silber: PRIMÁTOR Premium Dark (Tschechien) Bronze: Shiner Black Lager (USA)

Bottom Fermented Beer with Alternative Cereals:

Gold: Burger Beer (Rumänien) Silber: Indian Dunkel (Südkorea) Bronze: Edelguss (Österreich)

Dry Stout:

Gold: Tsunami Stout (USA) Silber: Obsidian Stout (USA) Bronze: Oatmeal Stout (Italien)

Düsseldorf-Style Altbier:

Gold: Barre Alt (Deutschland) Silber: Bamberg Altbier (Brasilien) Bronze: Shiner Old Time Alt (USA)

English-Style Bitter:

Gold: Thwaites Lancaster Bomber (Vereinigtes Königreich) Silber: Surfer’s Summer Ale (USA) Bronze: Old Bobby Ale (Russland)

English-Style Golden Ale (Summer Ale):

Gold: Kiwanda Cream Ale (USA) Silber: Wainwrights (Vereinigtes Königreich) Bronze: Two Hoots (Vereinigtes Königreich)

English-Style Pale Ale:

Gold: Stone Levitation Ale (USA) Silber: SVEA pale ale (Schweden) Bronze: Dale’s Pale Ale (USA)

German-Style Doppelbock:

Gold: Staffelberg-Bräu Doppelbock (Deutschland) Silber: Salvator (Deutschland) Bronze: Eittinger St. Georg Doppelbock dunkel (Deutschland)

German-Style Dunkler Bock:

Gold: Glückauf Bock Dunkel (Deutschland) Silber: Schwarze Gams (Deutschland) Bronze: Mauritius Zwickauer Bock Dunkel (Deutschland)

German-Style Festbier:

Gold: Spezialbier Edel (Deutschland) Silber: Flötzinger Bräu Wiesn-Märzen (Deutschland) Bronze: Festbier (Deutschland)

German-Style Heller Bock:

Gold: Ruppaner Bock Hell (Deutschland) Silber: Kloster Starkbier (Deutschland) Bronze: Weiherer Bock (Deutschland)

German-Style Helles / Lager:

Gold: Schönramer Hell (Deutschland) Silber: Urfass (Deutschland) Bronze: Spital Helles (Deutschland)

German-Style Kellerbier Dunkel:

Gold: Wiesener Kellerbier (Deutschland) Silber: Truchtlinger Lager Dunkel (Deutschland) Bronze: Felsen Schwarzes (Deutschland)

German-Style Kellerbier Hell:

Gold: Weiherer Keller (Deutschland) Silber: Naturtrübes Kellerbier anno 1308 (Deutschland) Bronze: Säntisbier (Schweiz)

German-Style Kellerpils:

Gold: Quinn (Italien) Silber: Via Emilia (Italien) Bronze: Rossdorfer Urbräu (Deutschland)

German-Style Leichtbier:

Gold: Nalchikski (Russland) Silber: Autenrieder Schlossbräu Leicht (Deutschland) Bronze: Aktien Leichtes Hell (Deutschland)

German-Style Märzen:

Gold: Weltenburger Kloster Anno 1050 (Deutschland) Silber: Shiner Oktoberfest (USA) Bronze: Ottenbräu Märzen (Deutschland)

German-Style Pilsner:

Gold: Hofmann Hopfengold (Deutschland) Silber: Augsburger Herren Pils (Deutschland) Bronze: Schönramer Pils (Deutschland)

German-Style Schwarzbier:

Gold: Störtebeker Schwarzbier (Deutschland) Silber: Moritz Fiege Schwarzbier (Deutschland) Bronze: Ursus Black (Rumänien)

Herb and Spice Beer:

Gold: Saranac Pumpkin Ale (USA) Silber: Jopen Koyt (Niederlande) Bronze: Fynsk Forar (Dänemark)

Imperial Stout:

Gold: Old Growth Imperial Stout (USA) Silber: Ryan Sullivan's Imperial Stout (USA) Bronze: Gonzo Imperial Porter (USA)

India Pale Ale:

Gold: Sculpin IPA (USA) Silber: India Pelican Ale (USA) Bronze: Union Jack (USA)

Obergäriges Bier mit Alternativen Getreidesorten:

Gold: Distelhäuser Dinkel (Deutschland) Silber: Unertl Bio-Dinkel Weisse (Deutschland) Bronze: Schalchner 5-Korn (Deutschland)

Porter:

Gold: Black Butte Porter (USA) Silber: Sixex (Vereinigtes Königreich) Bronze: Samuel Adams Holiday Porter (USA)

Red an Amber Lager:

Gold: Alaskan Amber (USA) Silber: BIERLAND VIENNA (Brasilien) Bronze: Eittinger Kirta Bier (Deutschland)

Smoked Beer/Rauchbier:

Gold: Krenkerup Rauch (Dänemark) Silber: Smoke Ale (USA) Bronze: Rauchbier (Deutschland)

South German-Style Hefeweizen Bernsteinfarben:

Gold: Ayinger Ur-Weisse (Deutschland) Silber: Hirsch Dunkle Hefe Weisse (Deutschland) Bronze: Paulaner Hefeweissbier (Deutschland)

South German-Style Hefeweizen Dunkel:

Gold: Stockbauer Weisse Dunkel (Deutschland) Silber: Unertl Gourmet Weisse (Deutschland) Bronze: Schwarzbräu Weissbier dunkel (Deutschland)

South German-Style Hefeweizen Hell:

Gold: Baisinger Teufels Weisse, helles Hefe (Deutschland) Silber: Greif Weisse (Deutschland) Bronze: Irlbacher Premium Hefe-Weissbier (Deutschland)

South German-Style Kristallweizen:

Gold: Baisinger Teufels Weisse, Kristallweizen (Deutschland) Silber: Hirsch Kristall Weisse (Deutschland) Bronze: Ruppaner Kristallweizen (Deutschland)

South-German-Style Leichtes Weizen:

Gold: Hirsch Sport Weisse (Deutschland) Silber: Hofmühl Weissbier Leicht (Deutschland) Bronze: Müllerbräu Weißbier Leicht (Deutschland)

South German-Style Weizenbock Dunkel:

Gold: Schneider Weisse TAP6 Unser Aventinus (Deutschland) Silber: VùDù (Italien) Bronze: Schalchner Weisser Bock (Deutschland)

South German-Style Weizenbock Hell:

Gold: Edelweiss Gamsbock (Österreich) Silber: Kloster Weißer Heller Bock (Deutschland) Bronze: Rieder Weißbier Bock (Österreich)

Specialty Honey Beer:

Gold: Samuel Adams Honey Porter (USA) Silber: Brauhaus Honey Brown Ale (Schweiz) Bronze: Midas Touch (USA)

Sweet Stout:

Gold: Sally Brown (Italien) Silber: Alaskan Oatmeal Stout (USA) Bronze: Kross Stout (Chile)

Ultra Strong Beer:

Gold: Eisbock (Deutschland) Silber: Labyrinth Black Ale (USA) Bronze: Stormwatcher’s Winterfest (USA)

Wood and Barrell-Aged Strong Beer:

Gold: Samuel Adams Utoplas 2011 (USA) Silber: Imperial Eclipse Stout (USA) Bronze: Riegele Imperial - Riserva 2011 - Sherry Edition (Deutschland)

Imperial India Pale Ale:

Gold: Double Jack (USA) Silber: Odell Myrcenary (USA) Bronze: Hopulent IPA (USA)

Belgian-Style Witbier:

Gold: Snow Blanche (Japan) Silber: Ommegang Witte (USA) Bronze: Fiordalisa (Italien)

Belgian-Style Fruit Lambic:

Gold: The Dissident (USA) Silber: Hornbeer Framboise (Dänemark) Bronze: Luna Rossa (Italien)

Belgian-Style Gueuze Lambic:

Gold: Beersel Morning (Italien) Silber: L'Enfant Terrible (Belgien) Bronze: Sourhorn (Dänemark)