Hausbesuch bei den SKL-MillionärenDas nette Ehepaar Vekic zeigt sein Glück

Ein glückliches Händchen: Vesna gewann in der SKL-Show.

Ein glückliches Händchen: Vesna gewann in der SKL-Show.

„Nehmen wir heute für die Spritztour lieber den Porsche oder doch den Jaguar?“ Hach, wie gerne möchte man sich mal solche Gedanken machen wie Vesna Vekic. Sie gewann vor fünf Jahren fünf Millionen Euro in der SKL-Show – und lebt seitdem wie Alice im Wunderland. EXPRESS hat sie besucht.

„Es klingt vielleicht komisch, aber wir mussten erst lernen, mit so viel Geld klarzukommen“, sagt Vesna. In ihrem früheren Leben, da hatte sie ein kleines Modelädchen, freute sich über 70 Euro Umsatz am Tag. Ein halbes Jahr ist sie nach ihrem Gewinn noch brav in den Shop gegangen, aber irgendwann hatte sie keinen Spaß mehr daran: „Als ich ständig den Satz hörte: »Lass doch noch was runter, du hast doch genug Geld.«“

Ihr Michi war früher auch kein Krösus, machte in Gebrauchtwagen und hatte eine Autowerkstatt, zahlte das kleine Häuschen ab.

Raten abstottern? Heute kein Thema mehr. In ihrer „Villa Medici“, die auf drei Bauplätzen in einem Vorort von München thront, ist alles bar bezahlt. Die goldenen Spiegel, die Marmorböden. Vesna weist auf den Eingang: „Wie beim Joop in Potsdam, gell?! Ich wollte unbedingt riesige Türen, hab' keine Lust, mich mit meinen Taschen durch eine enge Haustür zu schieben.“

Sie schreitet durch die hollywoodeske Eingangshalle ins Wohnzimmer. Im Regal haben die beiden ihre Bibel aufgestellt: „Das Millionenspiel. Die Geschichte der Klassenlotterie.“ Vesna setzt sich ans Klavier: „Das wollte ich immer lernen, aber ich bin ja nur ein Einwandererkind, da hat's nur für eine Blockflöte gereicht.“ Jetzt leisten die beiden sich einen Klavierlehrer, einen Golflehrer, eine Haushälterin, der sie ein Häuschen auf ihr Anwesen gesetzt haben: „Unsere Frau Kopp kümmert sich um alles!“

Gut, die schmutzige Wäsche bringe sie selbst in die Reinigung, und mittags gehen sie für gewöhnlich essen, am liebsten italienisch. Aber manchmal, wenn es sie überkommt, dann setzen die beiden sich morgens in den Flieger, lassen sich in Monte Carlo den Hummer schmecken und düsen abends wieder zurück zu Bällchen und Burli. „Der Kater hat nur drei Haxn und ein Auge, jetzt wird er so richtig verwöhnt.“

Tiere sind dankbarer als Menschen. Was sie da so mit Freunden und Verwandten erlebt haben, „na, das schreiben's lieber nicht in die Zeitung“. Heute treffen sie sich am liebsten mit ihren „Kollegen“, den anderen SKL-Millionären. Viele leisten sich noch nicht einmal eine Putzhilfe. Weil die Nachbarn tratschen könnten. Da gibt das lebensfrohe Ehepaar Nachhilfe in „Genießen leicht gemacht“.

Oft werden auch Anlagetipps ausgetauscht. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Michael: „Man soll das Glück nicht herausfordern. Wir riskieren nichts. Fünf Prozent reichen uns aus, um von den Zinsen leben zu können.“

Dumm nur, dass jeder ein Stück vom Kuchen abhaben will. Zum Beispiel der Architekt, der wohl dachte, dass Herr und Frau Neureich jede Rechnung zahlen, ohne einen Blick darauf zu werfen. Nicht mit Michi. „100.000 Euro hätten wir mehr gezahlt, wenn ich nicht aufgepasst hätte“, grinst er. Wer einmal jeden Cent umdrehen musste, verlernt nicht zu rechnen. So ganz aufs Arbeiten verzichten will er sowieso nicht. Er düst mit seiner Vesna quer durch die Lande, um gebrauchte Luxuskarossen aufzutreiben und mit etwas Gewinn zu verhökern.

„Ich brauche keine Statussymbole wie Rolex, I-Phones oder so einen alten Meister. Ich leiste mir nur das, woran mir wirklich etwas liegt.“ Es sei denn, seine Frau überredet ihn zu früher unvorstellbaren Ausgaben . „Ich wollt's nicht glauben, dass so eine Jeans mit Löchern 500 Euro kostet.“

Die Mode – sie ist nun mal Vesnas Steckenpferd. „Früher habe ich in der Nobelboutique einer Freundin ausgeholfen und all die Frauen beneidet, die sich die teuren Sachen kaufen können“, erinnert sie sich. Heute leistet sie sich Luxusmarken wie Givenchy („aber im Schlussverkauf“), zeigt stolz die riesige Tasche. Wie viel die gekostet hat, verrät sie nicht, „solange der Michi im Zimmer ist“. Der hat dazugelernt: „War die etwa teurer als die von Louis Vuitton?“ Vesna lächelt ihn schelmisch an: „Wer sagt, dass Geld nicht glücklich macht, kennt uns beide nicht.“