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Berühmt, aber nicht immer reichWas Schauspieler wirklich verdienen

Sie stehen im Rampenlicht, sind strahlende Gäste auf Promi-Partys. Schauspieler werden von Millionen gesehen, bewundert, nicht selten beneidet. Aber ihr Bundesverband fordert: „Wir brauchen mehr Geld und mehr Rente!“ Da drängt sich doch die Frage auf: Was verdienen Schauspieler eigentlich?

„Mensch, Mensch!“ Wilma Elles (25) schmunzelt. „Über Geld spricht man doch nicht.“ Die Kölner Schauspielerin spielte sich von der ZDF-„SOKO“ in den Film-Epos „Die Gustloff“ und avancierte in der Türkei durch die Erfolgs-Soap „Öyle Bir Gecer“ zum Superstar. „Reich wird man in meinem Business nicht. Die Preise ändern sich ständig. In TV-Hauptrollen verdiene ich momentan gut 3000 Euro pro Folge bzw. Woche.“

Klingt doch viel, mag Otto-Normal-Verdiener meinen. „Quatsch mit Soße!“, sagt Heinrich Schafmeister, bekannt aus dem ZDF-Krimi „Wilsberg“ – und als Vorsitzender des Bundesverbandes der Film- und Fernsehschauspieler eine Art „Chef-Lobbyist“ der Branche. „Man muss sehen, dass die meisten Kollegen ihre Honorare nur für einige Drehtage kassieren – und den Rest des Jahres arbeitslos sind. So bekommen sie auf’s Jahr betrachtet nicht viel zustande. “

Nur 5 Prozent verdienen gut

Eine Studie der Uni Münster bestätigt ihn. Sie befragte 700 Darsteller in der TV- und Theater-Branche. Demnach verdienen 68 Prozent weniger als 30.000 Euro brutto. Spitzenverdiener gibt es zwar, aber sie sind selten. Lediglich fünf Prozent kommen auf ein Einkommen von mehr als 100.000 Euro.

Wenige verdienen viel, viele verdienen wenig. Etwa an Theatern: Peter Millowitsch, Kölner TV-Schauspieler und Leiter des privaten Familientheaters: „Sie haben fast täglich Vorstellungen oder Drehs, proben garantiert bis zum Umfallen. Und das Ganze für durchschnittlich 950 Euro netto monatlich. Die Schauspielerei ist absolut unterbezahlt.“

Fest steht: An die Traumgagen von Hollywood-Größen wie Will Smith (80 Millionen Dollar pro Film), Johnny Depp (72 Millionen Dollar) oder Cameron Diaz (50 Millionen Dollar) kommt kein deutscher Darsteller ran.

Eine topgebuchte und seit Jahrzehnten beliebte Darstellerin wie Uschi Glas verdient laut Schätzungen etwa 6000 Euro pro Drehtag. „Wenn sie dann zwei Filme im Jahr dreht, wo sie nur fünf Tage gebraucht wird, kann man sich ausrechnen, womit sie auskommt“, sagt Schafmeister.

Auch andere berühmte Darsteller scheinen weniger zu verdienen, als man denkt: Mariella Gräfin von Faber-Castell („Bergdoktor“, geschätzte 3000 Euro pro Drehtag), Siegfried Rauch („Traumschiff“, 3600 Euro), Heide Keller („Traumschiff“, 2400 Euro). 2011 liefen drei „Traumschiff“-Ausgaben, im Schnitt wird vier Wochen gedreht.

Serien-Rollen am sichersten

Feste Serienengagements wie bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ sind daher bei Schauspielern beliebt. Dort verdienen Darsteller als Anfänger etwa 2000 bis 4000 Euro brutto im Monat, sind sozialversichert. Kristin Meyer (37), die vier Jahre lang bei „GZSZ“ mitmachte: „So eine Serie lässt einem wenig Raum für Kreativität und erfordert viel Disziplin. Aber ich kann verstehen, wenn man wegen der Sicherheit bleibt.“

„Zuerst kommt das Essen, dann die Moral“, sagt Peter Millowitsch. „99,9 Prozent der Schauspieler nehmen zusätzliche Jobs an, da geht’s ums Essen.“ Heinrich Schafmeister: „Wir kriegen nicht mal viel Geld, wenn wir uns umbringen lassen. Eine Tatort-Leiche bekommt auch nur 150 Euro pro Drehtag...“