Zugedröhnt mit KokainTV-Schauspieler fiel auf Schulweg über Mädchen (15) in Hürth her

Sebastian Münster Kölner Landgericht 170612

Schauspieler Sebastian Münster (45, r.) beim Prozessauftakt  mit seinem Verteidiger Oliver Kleine  im Kölner Landgericht

Köln – Er war einer dieser Schauspieler, dessen Gesicht man kennt, aber nicht unbedingt den Namen. Sebastian Münster (45) spielte in diversen Serien und Filmen mit, aber immer in der zweiten Reihe.

In „Die Manns – Jahrhundertroman“ (2001) war er an der Seite von Monica Bleibtreu und Veronica Ferres zu sehen, auch mit Walter Sittler und Sky du Mont drehte er. Doch das ist lange her.

Münster steht vor einem Scherbenhaufen seiner Existenz, saß wegen Vergewaltigung lange in Haft. Und er wurde rückfällig. Seit Montag sitzt der 45-Jährige in Köln wieder auf der Anklagebank. 

Versuchte Vergewaltigung

Vollgepumpt mit Kokain hatte sich der Schauspieler im Dezember vergangenen Jahres ins Auto gesetzt. Nach einem Zoff mit seinem Dealer am Kölner Neumarkt wollte er nach Bonn fahren, sich dort Drogen besorgen.

Warum er auf dem Weg dorthin in Hürth ausstieg, das wisse er nicht, teilte sein Anwalt beim Prozessauftakt wegen versuchter Vergewaltigung mit. 

Laut Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft fiel Münster um 7 Uhr morgens am Hürther Kiebitzweg über ein Mädchen (15) her, das gerade auf dem Weg zur Schule war und Musik hörte.

„Er legte dem Mädchen den Arm um den Hals und zog es in eine Grünanlage“, heißt es in der Anklage. „Zieh die Hose aus“, soll er die Schülerin angebrüllt und ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. 

Küchenmesser gezogen

Dann soll er ihr ein Küchenmesser an den Hals gehalten haben. Als das Mädchen sagte, erst 15 Jahre alt zu sein, habe der Sex-Täter nur gesagt: „Das ist mir egal.“

Das Opfer wehrte sich heftig, drückte das Messer weg und schrie um Hilfe. Sie hatte Glück. Ein Zeuge hörte ihre Schreie und befreite das Mädchen aus seiner Lage. Den Schauspieler hielt er fest, bis die Polizei kam. Sebastian Münster kam in U-Haft. 

Er könne sich nur noch daran erinnern, auf dem Mädchen gelegen zu haben, so Münster, an mehr nicht. „Das heißt aber nicht, dass wir in Abrede stellen, dass das Mädchen die Wahrheit sagt“, so sein Anwalt.

Die Mutter des Mädchens vertrat ihre Tochter als Nebenklägerin in Saal 10 des Kölner Justizgebäudes, schüttelte nur mit dem Kopf. 

Einschlägig vorbestraft

Münster drohen vorm Landgericht viele Jahre Gefängnis. Er ist einschlägig vorbestraft. Im Kokainrausch hatte er 2001 einer 18-Jährigen das Portemonnaie und den Schlüssel geklaut, anschließend fiel er in deren Wohnung über sie und ihre Mutter her.

Die Tat blieb lange unaufgeklärt, bis Münster acht Jahre später eine Prostituierte bis zur Bewusstlosigkeit würgte. Sechseinhalb Jahre Knast hatte er dafür kassiert. 

(exfo)