Nach zahlreichen ProtestenVenloer-Versuch: Straße in Köln wird komplett gesperrt

Die Venloer Straße in Köln mit Absperrungen. Sie darf nur noch in eine Richtung befahren werden.

Die Venloer Straße ist seit Oktober 2023 in Fahrtrichtung Innenstadt eine Einbahnstraße. Die Stadt Köln hat eine angrenzende Straße nun komplett gesperrt.

Wegen der Venloer Straße muss eine andere Straße in Köln komplett gesperrt werden. Die Stadt Köln reagiert auch auf Beschwerden von Anwohnenden.

von Thomas Werner (tw)

Der Verkehrsversuch auf der Venloer Straße bewegt die Menschen in Ehrenfeld und darüber hinaus. Seit Dienstag (30. April 2024) ist klar: Die Stadt Köln nimmt vor Ort weitere Anpassungen vor – nach zahlreichen Protesten von Anwohnenden!

Konkret geht es um die Piusstraße. Seitdem die Venloer Straße im Oktober 2023 zur Einbahnstraße (in Richtung Innenstadt) wurde, weichen viele Autos, Roller oder Motorräder dorthin aus. Viel mehr Verkehr, viel mehr Lärm!

Stadt Köln reagiert: Wegen Venloer-Versuch wird Zufahrt zur Piusstraße gesperrt

Jetzt reagiert die Stadt mit einer neuen Maßnahme: „Um dem Mehrverkehr in der Piusstraße nach der Einrichtung der Einbahnstraße auf der Venloer Straße wirkungsvoll zu begegnen, wird die Verwaltung die Einfahrt in die Piusstraße für den motorisierten Verkehr sperren“, heißt es in einer Mitteilung. Die neue Regelung gilt sofort, also seit dem 30. April.

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Die Einfahrt in die Piusstraße, eine Querstraße zur „Venloer“, ist nur noch für „Anlieger frei“. Entsprechende Schilder sollen zeitnah montiert werden. Unter anderem dürfen zum Beispiel Autos, die moscheeseitig aus der Fuchsstraße kommen, zukünftig nur links in Fahrtrichtung Innenstadt abbiegen.

Thorsten Siggelkow, Leiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, erklärt die aktuelle Entscheidung: „Mit den Maßnahmen verfolgen wir das Ziel, die Piusstraße und die Menschen, die dort leben, vom Mehrverkehr zu entlasten. Wir werden die Situation im gesamten Umfeld der Venloer Straße weiterhin im Blick haben, um eventuell nachzusteuern. Aktuell sehen wir diesen Bedarf auf der Piusstraße.“

Grafik eines Teilbereichs von Köln-Ehrenfeld mit Ausweichrouten rund um die Venloer Straße.

Die Grafik der Stadt zeigt einen Übersichtsplan „Ausweichrouten im Kölner Westen“ mit den Alternativen „Subbelrather Straße“ und „Weinsbergstraße“ sowie die Erreichbarkeit der Parkhäuser auf der Venloer Straße.

Die Stadt hat in dem Zusammenhang eine Karte des Gebiets veröffentlicht, unter anderem mit Ausweichrouten rund um die Venloer Straße und die Piusstraße.

Die Venloer Straße galt vor Beginn des Projekts als gefährlichste Straße in Köln, vor allem Fußgängerinnen und Fußgänger sowie der Radfahrer sollen durch die Einbahnstraße besser geschützt werden.

Bereits zu Beginn des Projekts hatten Expertinnen und Experten aus dem Dezernat für Mobilität der Stadt Köln prognostiziert, dass es durch Verkehrsverlagerungen zu Mehrbelastungen auf Nebenstraßen kommen könnte. Das ist nun vor allem auf der Piusstraße passiert und wurde durch Verkehrszählungen bewiesen.

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Gerade zu Stoßzeiten kam es zu deutlich mehr Verkehrsaufkommen in der Piusstraße, „weil viele Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer die Wohnstraße nutzen, um die Vogelsanger Straße oder Ziele im Umfeld der Venloer Straße zu erreichen“, so die Stadt.

Die Folge: Etliche Bürgerinnen und Bürger hatten sich mit Beschwerden an die Stadt gewandt. Sie fürchteten, die großen Verlierer des Verkehrsversuchs zu werden. Nun sollen sie, ganz im Gegenteil, besonders geschützt werden.