Urteil gefallenElfeinhalb Jahre Knast für Drogenboss

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Gökhan E. (33) mit seinem Verteidiger Harry Steiger

Köln – Im edlen Dreiteiler, mit verschränkten Händen, lauscht der ehemalige Drogenboss Gökhan E. (33) seinem Urteil. Als  Richterin Sabine Kretzschmar das Strafmaß von zehn Jahren Haft wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verkündet, huscht tatsächlich ein Lächeln über sein Gesicht.

Das liegt wohl daran, dass die Kammer ihm die von der Staatsanwaltschaft geforderten elf Jahre Haft  mit  Sicherungsverwahrung ersparte. Denn das Gericht wollte Gökhan E. eine Besserungs-Chance lassen: „Durch drei schwere Straftaten ist die Voraussetzung für die Sicherungsverwahrung gegeben“, so Kretzschmar.

Doch weil E. die Taten in kurzer Zeit beging, verneinte das Gericht den Hang zu schweren Gewalttaten. Begründung: „Wir gehen davon aus, dass dies nur eine temporäre Phase war.“

Gökhan E. hatte die Taten, für die er nun verurteilt wurde, nämlich während einer laufenden Bewährung wegen einer weiteren Gewalttat begangen.

„Die Kammer blieb nur deshalb unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, weil wir davon ausgehen, dass diese widerrufene Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren zusätzlich zu verbüßen ist.“ Macht also summa summarum elfeinhalb Jahre Knast.

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