Straßenstrich im IndustriegebietHuren wandern nach Frechen aus

Auf einem uneinsehbaren Parkplatz neben einem Schnellrestaurant auf dem Gelände des ehemaligen Truck-Stopps stehen die Wohnanhänger.

Auf einem uneinsehbaren Parkplatz neben einem Schnellrestaurant auf dem Gelände des ehemaligen Truck-Stopps stehen die Wohnanhänger.

Frechen – Stadtverwaltung, Finanzbehörden und Polizei hatten keinen blassen Schimmer, wohin die Prostituierten vom Heeresamt nach der Ausweitung des Sperrbezirks wandern würden (wir berichteten). EXPRESS fand die Wohnwagen vom Straßenstrich im Frechener Industriegebiet.

Noch ist es ein Geheimtipp unter Freiern, doch schon bald dürfte der eine oder andere Mann seine Frau am dortigen Möbelhaus absetzen, um noch „schnell eine Besorgung“ zu machen. Denn neben einem Schnellrestaurant an der Europaallee haben es sich die Damen auf einem Parkplatz gemütlich gemacht und bieten für 20 Euro aufwärts sexuelle Dienste an.

Das Gelände, auf dem Brummis für fünf Euro täglich parken, ist optimal gewählt. Uneinsehbar durch Bäume, weit weg von Wohngebieten und direkt an der Autobahn. Pina (35): „Wenn wir hierbleiben könnten, wäre das okay. Das die Stadt Köln für Huren keinen Platz hat, ist eine Frechheit. Aber zum Abkassieren waren wir gut genug“, schimpft sie.

Allerdings gibt es auch in Frechen erste Stimmen aus der Lokalpolitik gegen diesen neuen Standort. Da es sich aber um ein Privatgelände handelt, kann die Stadt derzeit nicht viel dagegen unternehmen.

„Die Polizei schaut öfter vorbei, aber damit haben wir keine Probleme“, sagt die schwarzhaarige Alex (21). Sie und ihre Kolleginnen in den acht Wohnwagen sind nur deutscher und polnischer Herkunft. Die rumänischen Prostituierten, die sonst tagsüber an der Brühler Landstraße in Höningen anschafften, haben ab sofort Nachschicht. Denn zwischen 20 Uhr und 6 Uhr morgens stehen sie in großen Gruppen am Straßenrand – und machen ihren wartenden Zuhältern die Geldbörse voll.