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Straßenstrich „Am Eifeltor“Kölner Hure packt aus: So viel kostet Sex bei mir!

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Hure Maria (32) in ihrem Campingwagen.

Köln – Die Straße „Am Eifeltor“ im Kölner Süden: Verstaubt und beschmiert stehen die Camping-Anhänger in einer Reihe. Die Sonne brennt, 33 Grad Celsius Hitze. Keiner der Wagen hat Klimaanlage. Auch nicht der von Maria (32).

Sieben Stunden am Tag Hure

Sie arbeitet als Hure hier auf dem Straßenstrich - jeden Tag, sieben Stunden. Zum „Internationalen Hurentag“ (2. Juni), der auf die Diskriminierung und Ausbeutung von Prostituierten aufmerksam macht, wollte EXPRESS erfahren: Wie geht es einer Frau, die heute diesem Gewerbe nachgeht?

Dreck, Siff, Gestank

Maria (32) sagt, dass sie aus Bulgarien stammt. Sie zeigt ihren vielleicht acht Quadratmeter großen Arbeitsplatz: So dreckig der Anhänger außen ist, so versifft ist er drinnen.

Muffiger Geruch liegt in der Luft, überdeckt von süßlichem Parfüm. Alles ist voller Flecken. Ein Rolle Tesafilm liegt auf dem Bett. Denn vor Schichtbeginn klebt Maria die Plexiglasscheiben des Camping-Anhängers ab.

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Der Straßenstrich „Am Eifeltor“.

Die Freier wollen es so

„Es ist nicht schön. Aber Kunden, die hierherkommen, mögen es so“, sagt sie in gebrochenem Deutsch. An diesem Tag verbringt sie ohnehin die meiste Zeit auf einem Plastikstuhl am Rand der Straße. Es ist so heiß, dass nur wenig Kundschaft auftaucht.

Prostituierte im Rheinland in Zahlen

Die  Zahl der im Sexgewerbe tätigen Menschen zu erfassen, ist sehr schwer. Doch beim Sozialdienst katholischer Frauen geht man von 1200 bis 1500  Frauen,  Männern, Transgendern aus, die in Köln anschaffen.

In Düsseldorf hat man zuletzt 2014 ermittelt, dass es stadtweit 635 Sexarbeiter gibt – zu Messezeiten 700. Die Stadt Bonn kann zur Zahl der im Sexgewerbe  tätigen Menschen keine Angaben machen. In NRW sollen es bis zu 45.000 sein.

Die Freier – so hat es zumindest den Anschein – sind ganz normale Männer aller Altersstufen und Schichten. Manche kommen zu Fuß, andere mit dem Rad, oder es sind Lkw-Fahrer, die ihre Brummis an der nahen Tankstelle abgestellt haben.

30 Euro für Sex ohne Blasen

Es ist 16 Uhr, Marias Schicht beginnt. „Ich arbeite so bis 23 Uhr und habe, wenn es gut läuft, vier bis fünf Kunden.“ 40 Euro nimmt sie für Sex inklusive Oralverkehr, 30 für Sex ohne Blasen und 20 fürs Blasen. Und: „Alles nur mit Kondom.“ Auch wenn viele Freier sie immer wieder nach ungeschütztem Sex fragten.

„Hells Angels“ kontrollieren alles 

Ob sie einen Teil des Geldes an einen Zuhälter abdrücken muss, verneint sie. Doch es ist bekannt, dass die „Hells Angels“ den Straßenstrich „Am Eifeltor“ kontrollieren und die Wohnwagen an die osteuropäischen Frauen vermieten.

Fünf Wohnwagen brannten

Zur Zeit läuft ein Prozess vorm Kölner Landgericht unter anderem wegen Brandstiftung gegen acht Mitglieder der Rockergruppe. Sie sollen im November 2015, als sich die Nutten geweigert hatten, ihre Einnahmen abzugeben, fünf der Wohnwagen in Brand gesetzt haben. Zur Einschüchterung. Maria behauptet, nichts von den Rockern zu wissen: „Ich habe zu Hause einen Mann.“

„Es ist okay“

Wie sie die Arbeit auf dem Straßenstrich finde? „Es ist okay. In den Clubs, wo die Kunden mehr zahlen, wollen sie Oralverkehr ohne Kondom, das mache ich nicht.“ Außerdem seien die Einnahmen, die sie am Eifeltor mache, in Bulgarien viel Geld. Doch nun müsse sie sich für ihre Kundschaft fertig machen.

(exfo)