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Stadt beendet das Gratis-ParkenNeue Gebühren-Zonen sollen Druck mindern

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Günther Höller wohnt an der Alteburger Straße und kann den täglichen Wahnsinn bei der Parkplatzsuche beobachten. 

von Chris Merting (mert)

Köln – Der Kampf um einen Parkplatz wird härter, gerade in den Veedeln außerhalb der Innenstadt wächst derzeit der Park-Druck.

Anwohner balgen sich mit Berufspendlern um die Stellplätze, die dort ein wildes Park- and Ride praktizieren. Die Stadt will hier kräftig gegensteuern und so ganz nebenbei Millionen Euro einstreichen.

„Es wird immer schlimmer“

Die Alteburger Straße in Bayenthal, rechts und links der Fahrbahn reiht sich ein Wagen an den anderen – nirgendwo eine Lücke.

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Anwohner Günther Höller (73): „Die Leute fahren auf der verzweifelten Suche nach einem Parkplatz bis zu drei mal um den Block. Es ist jetzt schon katastrophal und wird immer noch schlimmer!“

Wenn es im Veedel den Anwohnern nicht mehr ohne weiteres möglich ist, „in zumutbarer Entfernung zur Wohnung“ einen kostenfreien Parkplatz zu finden, hat die Stadt ein einfaches Rezept parat: Gratis-Parken abschaffen, das Veedel „bewirtschaften“, in dem es zum „Bewohnerparkgebiet“ erklärt wird. Und die Stadt hat viele solcher Gebiete im Visier.

Auch Bayenthal steht jetzt auf der To-do-Liste des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik. In Sülz, Lindenthal (Pauliviertel) und Kalk arbeitet die Stadt an der Umsetzung weiterer Gebühren-Zonen. Außerdem stehen noch Rodenkirchen, Thielenbruch und Urbach auf dem Programm.

39 solcher Gebühren-Zonen gibt es bereits, 21 in der Innenstadt, weitere in Lindenthal, Mülheim, Nippes und Porz.

Pläne für ein Riesen-Gebiet in Ehrenfeld werden derzeit in der Bezirksvertretung diskutiert. Eine Untersuchung hat bestätigt, dass die öffentlichen Parkplätze in Haupt- und Nebenstraßen zu allen Zeiten „deutlich überlastet“ sind.

Stadt rechnet mit jährlichen Einnahmen von 800.000 Euro

Die Stadt will mit vier großen Parkzonen antworten, erwartet werden allein dort jährliche Parkgebühr-Einnahmen von 800.000 Euro.

Die Park-Bewirtschafter sprechen zudem von einem Dominoeffekt: „Wird Ehrenfeld gebührenpflichtig, wird sich der Park-Tourismus auf die angrenzenden Stadtteile Neuehrenfeld, Braunsfeld und nördliches Lindenthal verlagern.“

Dann steigt dort der Druck und das Bewohnerparken wird gefordert.Im nördlichen Lindenthal ist das bereits geschehen. So breitet sich die Bewirtschaftung der Parkplätze von der Innenstadt ausgehend immer mehr aus. Über kurz oder lang verabschiedet sich Köln vom Gratis-Parken.

Rekord: Köln kassiert 21,9 Millionen an Gebühren

In Köln werden derzeit 42.160 Parkplätze bewirtschaftet – das sind so viele wie die Stadt Siegburg überhaupt Einwohner hat. Es lohnt sich: Die Einnahmen durchs Parken sprudeln in Köln wie noch nie. So verzeichnet das Amt für Straßen und Verkehrstechnik einen neuen Rekord. Laut einem für die Politik bestimmten Bericht hat die Stadt 21,9 Millionen Euro Parkgebühren im Jahr 2016 eingestrichen. Zum Vergleich: 2001 waren es gerade mal 9 Millionen, 2010 rund 14,9 Millionen Euro. Aktuell kommen noch 1,57 Millionen Euro durch rund 33.000 ausgegebene Bewohnerparkausweise (30 Euro/Jahr) hinzu. Das ist nichts zu dem, was in den nächsten Jahren an Einnahmen erwartet wird.

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(exfo)