Rocker-MilieuGerüstbau-Mafia soll Staat um 10 Millionen Euro geprellt haben

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Rocker-Boss Domenic C. mit seiner Harley, die neben anderen Wertsachen bei seiner Festnahme beschlagnahmt wurde.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Die krummen Geschäfte von Rocker-Boss Domenic C. (36) und seinen vier Komplizen sollen den Staat um rund zehn Millionen gebracht haben. Jetzt startete im Kölner Landgericht der Prozess gegen die Gerüstbau-Mafia wegen gewerbsmäßiger Vorenthaltung und Veruntreuung.

Betrug im großen Stil

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll der Präsident der Rockergruppierung „Gremium MC Cologne“ mit seinen Komplizen ein kriminelles Geflecht aufgebaut haben, um mit Schein- und Strohfirmen durch Schwarzarbeit Steuer- und Sozialabgabenbetrug im großen Stil zu begehen. Insgesamt erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen 482 Fällen.

Löhne schwarz gezahlt

Einige Firmen seinen nur gegründet worden, um durch Rechnungsverschiebungen Gewinne und somit Steuern zu vermindern.

Mehrheitlich sollen aber die Löhne der Arbeiter geringer als tatsächlich angegeben worden sein, um Sozialabgaben und Steuern zu hinterziehen. Die in Wirklichkeit höheren Löhne seien schwarz ausgezahlt worden.  

Rocker wieder freigelassen

Mit Rocker-Boss Dominic C. sollen die mitangeklagten Massimo N. (42), sein Bruder Carmelo C. (36), Regina H. (50) und Murat C. (39) alle in diesem Geflecht leitende Funktionen übernommen haben. Carmelo C., der sich wegen einer ähnlichen Straftat in der JVA Aachen in Haft befindet, gilt als Kopf der Bande.

Er soll einen Großteil der Scheinfirmen gegründet und diese sowie deren Geldströme koordiniert haben. Dominic C., der durch ein Spezialeinsatzkommando festgenommen worden war (EXPRESS berichtete), aber wieder freigelassen wurde, sei für Fuhrpark und den Geldtransfer verantwortlich gewesen sein. Das Urteil wird am 20. Juli erwartet. 

(exfo)