Rheinspange 553So wird die neue Verbindung zwischen Köln und Bonn – machen Sie sich Ihr eigenes Bild

7,9 Kilometer lang, acht Jahre Bauzeit, mehr als 1,1 Milliarden Euro geschätzte Kosten: Die Trassenführung der neuen Rheinspange 553 steht. Jetzt können sich Bürgerinnen und Bürger das Ganze auch schon mal angucken. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Die „Rheinspange 553“ erhitzt die Gemüter. Jahrelang kämpften Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Ortschaften gegen den Bau der neuen Autobahnquerung zwischen Köln und Bonn. Zuletzt bezeichnete der Landschaftsschutzverein Vorgebirge das Projekt als „unerträgliche Fehlentscheidung“. 

Anfang Februar hatte die Autobahn GmbH bekannt gegeben, für welche der insgesamt zwölf möglichen Trassenführungen sie sich entschieden hat. Die Tunnelvariante (6aT) machte das Rennen.

Rheinspange 553 zwischen Köln und Bonn: So wird sie aussehen

Demnach wird die neue Autobahnverbindung zwischen der A59 und der A555 den Rhein in einem Tunnel nördlich von Wesseling-Urfeld und Niederkassel queren. Doch was heißt das genau?

Anhand von einer 3D-Visualisierung gibt die Autobahn GmbH einen optischen Eindruck, wie die Rheinspange aussehen wird. In gut vier Minuten wird die zukünftige Strecke quasi überflogen – eine Autobahn, die Grünflächen durchschneidet, an Feldern, Industrie, Wohnsiedlungen und Seen entlang und auf zirka drei Kilometern Länge unter dem Rhein durch führt. Statt mit Verkehrslärm wird das Ganze mit Musik untermalt. 

Schnitt in Sachen Rheinspange am besten ab: Variante 6aT

Die neue Rheinspange soll die Verkehrssituation entspannen. Warum man sich ausgerechnet für die Tunnelvariante entschieden habe, erklärt die Autobahn GmbH damit, dass diese mit Blick auf die Zielfelder „Umwelt“, „Verkehr“, „Verkehrsanlage“ und „Wirtschaftlichkeit“ am besten abgeschnitten habe. 

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So hätten alleine fünf andere Varianten, die eine Brücke über den Rhein vorsahen, kritische Auswirkungen auf Teilflächen des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets „Rhein-Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef“ gehabt. Vorzugsvariante 6aT hingegen nicht. 

Autobahn GmbH: Das spricht für die Vorzugsvariante der Rheinspange

Was laut der Autobahn GmbH noch für 6aT spricht:

  • Sie vermeidet besonders hohe Risiken für Unfälle mit gefährlichen Stoffen im Umfeld industrieller Betriebsbereiche. Anders als zum Beispiel die nördlichen Varianten mit einer Rheinquerung bei Godorf in Höhe des Chemiekonzerns LyondellBasell.
  • Sie hat keine schwerwiegenden Eingriffe in Eigentumsverhältnisse zur Folge. Bei drei anderen Brückenvarianten hingegen wäre Wohnbebauung betroffen. 
  • Sie berührt keine Wasserschutzgebiete der Kategorie II.
  • Sie weist keine schwerwiegenden Konflikte mit geplanten Gewerbegebieten auf. Bei zwei anderen Tunnelvarianten hätte es Konflikte mit vorhandener Bebauung sowie einer Überschneidung mit einem geplanten Gewerbegebiet gegeben. 

Am Ende hätte es eine Abwägung zwischen den Varianten 7T und 6aT gegeben, heißt es seitens der Autobahn GmbH. Dass man sich dann für 6aT entschieden hätte, habe maßgeblich daran gelegen, der dort der Tunnel bei Niederkassel unter weniger Wohnbebauung verläuft. 

Jetzt, da die sogenannte Vorzugsvariante feststeht, wird sie dem Fernstraßen-Bundesamt vorgelegt. Dies wird in einem formellen Verfahren die Linie bestimmen und damit die Vorplanung abschließen. Anschließend beginnt die Entwurfsplanung.

Bei einem virtuellen Bürgerdialog können sich Interessierte am 16. März mit der Autobahn GmbH austauschen. Anmeldung über infomesse-rheinspange.de.