Neue Rheinbrücke in KölnNeubau an der Bastei oder Anbau an Hohenzollernbrücke?

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So könnte der Anbau an der Hohenzollernbrücke aussehen. Der Rad- und Fußweg vom Heinrich-Böll-Platz zum rechtsrheinischen Brückenkopf könnte auf acht Meter verbreitert werden.

von Chris Merting (mert)

Köln – Eine neue, filigrane Brücke für Fahrradfahrer und Fußgänger über dem Rhein ist ein langgehegter Wunsch der Ratsmehrheit. Die Stadt hat eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Demnach würde die Brücke zwischen Bastei und dem rechtsrheinischen Rheinpark insgesamt 35 Millionen Euro kosten.

Nicht im Haushalt eingeplant

Das sei Geld für die Stadt, das „bisher nicht im Haushaltsplan vorgesehen ist“. Und da es zu der Bastei-Brücke eine preiswertere Alternative gebe, will die Verwaltung dem Rat empfehlen, dieses Projekt aufs Eis zu legen – zumindest vorerst.

Masterarbeit als Vorlage

Dabei ist die Bastei-Brücke, die den Rhein auf einer Breite von 375 Meter überspannt, machbar. Die Studie, basierend auf einer studentischen Masterarbeit der Uni Stuttgart, favorisiert eine  Schrägseilbrücke. Die Merkmale dieser Konstruktion: Ein etwa  90 Meter hoher, geneigter Pylon, der neben der Schifffahrtsrinne auf der Rheinparkseite stehen könnte.

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Zehn Meter breit

Weiter heißt es: „Die neue Brücke erhält eine nutzbare Breite von 10 Metern für Fußgänger und Radfahrer.“ Die Brückenrampen werden auf beiden Rheinseiten auf jeweils zwei fünf Meter breite Rampen aufgesplittet, wobei die Trennung von Fußgänger- und Radfahrverkehr   nicht vorgesehen sei.

Neues Highlight am Rhein

Die Uni-Studie kommt zu dem Ergebnis: „Bei einem entsprechenden Design fügt die Brücke sich gut in das Umfeld ein, ist aber gleichzeitig ein neues Highlight am Rhein für Benutzer und Touristen.“

Der Masterplan des kürzlich verstorben Städteplaners Prof. Albert Speer sieht sogar eine weitere solche Brücke im Süden zwischen Deuzter und Rheinauhafen vor. Doch jetzt wurde erstmal der Zwilling im Norden geprüft.

Stadt favorisiert Anbau

Die Verwaltung  will sie „zurückstellen“, favorisiert sie doch eine andere Variante – in der Kölner Mitte, an der Hohenzollernbrücke. Der heutige Geh- und Radweg auf der südlichen Brückenseite ist vier Meter breit. Er könnte durch einen Anbau samt neuen Brückenbogen auf acht Meter verbreitert werden, so die Stadt.

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So könnte die neue Brücke für Rad- und Fußgänger zwischen Bastei und Rheinpark aussehen.

Früher befand sich direkt neben der Bahnbrücke eine alte Brücke. Deren 110 Jahre alten Senkkästen im Rhein könnten eventuell für den Anbau verwendet werden. Geschätzte Kosten: 16 Millionen Euro. Für die Verwaltung stellt diese Variante daher ein besseres „Verhältnis aus Kosten, Verkehrswert und Breitengewinn dar“.

Die Debatte ist eröffnet ...

(exfo)

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