Mega-Hitze in der KVBDeshalb fehlt in vielen Bahnen die Klimaanlage

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Heiße Linie: Viele Pendler kennen die Probleme der stickigen KVB im Sommer.

von Julia Bauer (jba)

Köln – Bahnfahren bei besonders warmen Temperaturen ist in den allermeisten Fällen unerträglich. 

Nachträglicher Einbau schwierig

Warum haben die Bahnen denn keine Klimaanlagen? Das fragen sich viele KVB-Kunden, sobald es draußen warm wird. Und wir haben die Frage mal an die KVB weitergegeben. Ein Sprecher erklärt uns, dass der nachträgliche Einbau von Klimaanlagen „nicht einfach” sei, da einige Fahrzeuge viele Jahre auf dem Buckel hätten und teilweise noch aus Jahren stammen, in denen die Klimatisierung in öffentlichen Verkehrsmitteln noch kein Thema war.

Laut KVB hätten bereits 40 bis 50 Prozent der Bahnen eine „Temperierungsanlage” und alle neuen Fahrzeuge würden ebenfalls mit einer solchen Anlage bestellt.

Bei der KVB sind Temperierungsanlagen im Einsatz

Bei der KVB – wie auch bei anderen Unternehmen – sind grundsätzlich „nur” Temperierungsanlagen und keine Klimaanlagen im Einsatz. Der Unterschied bestehe darin, dass erstere lediglich die Temperatur in den Bahnen reduzieren, Klimaanlagen dagegen auch die Luftfeuchtigkeit.

Warum der nachträgliche Einbau von Temperierungsanlagen so schwer ist!

Weiter erläutert der Sprecher: „Der nachträgliche Einbau in alte Fahrzeuge macht eine neue Fahrzeugzulassung durch die Behörden notwendig, da eine solche wesentliche Veränderung ganz andere statische Voraussetzungen erfüllen muss.”

Außerdem merkt der KVB-Sprecher an, dass gerade bei ständig einströmender warmer Luft durch sich immer wieder öffnende Türen eine Klimatisierung erschwert werde.

Nur Milderung möglich

Im besten Fall kann demnach nur eine Milderung der Hitze erfolgen. Wobei die Fahrgäste für diese wohl schon sehr dankbar wären...

Zusätzlich erfordere eine Klimatisierung die Hälfte des Stroms, den eine Bahn auch ohne Klimatisierung benötige, so der Sprecher.

Generell ist die KVB der Meinung, dass es auch im Sommer „doch sehr gut” klappe und es Tage mit über 30 Grad im Kölner Jahresverlauf ja „nicht so viele” gäbe.

Ob die Mehrheit der Fahrgäste das auch so sportlich sieht? Die KVB hofft zumindest auf das Verständnis ihrer Kunden und Kundinnen.