Mit Substanz beschmiert?Schäl Sick: CDs im Briefkasten sorgen für Angst unter Türken

CD im Briefkasten

Nur mit einem Zettelchen in der CD-Folie wurden die Datenträger im Rechtsrheinischen verteilt

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Seit mehreren Wochen fürchten sich viele Kölner mit türkischen Wurzeln, die im Rechtsrheinischen leben. In ihren Briefkästen findet sich eine dubiose CD. Im Internet kursierten schon Gerüchte, dass diese Datenträger mit einem Gift beschmiert seien, um türkische Mitbürger zu verletzen.

„Bei uns wurden bereits rund zwölf dieser Datenträger von besorgten Mitbürgern abgegeben. Sie befürchten eventuelle Anschlagsversuche von Salafisten oder aus der rechten Kategorie“, erklärt ein Ermittler gegenüber EXPRESS.

Kein Grund in Panik zu verfallen

Ein Zeuge, der selbst eine solche CD im Briefkasten hatte, meldete sich in der Redaktion und gab an, dass Bekannte von ihm ins Krankenhaus gefahren wären, nachdem sie die merkwürdige Post in ihrem Briefkasten angefasst hatten. Der Grund: Sie hätten angeblich ein Kribbeln und ein anschließendes Taubheitsgefühl in den Händen gespürt.

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Doch sowohl im Krankenhaus, als auch von Seiten der Polizei aus kann Entwarnung gegeben werden. Die „Patienten“ hatten sich vermutlich von der momentanen Panikmache im Internet anstecken lassen und sich die Reaktionen eingebildet.

Verse aus dem Koran auf der CD

„Auf keinem der Datenträger haben wir irgendeine Substanz gefunden. Und auch der Inhalt der CDs ist absolut unbedenklich. Es handelt sich lediglich um Verse aus dem Koran“, bestätigte Polizeisprecher Christoph Gilles.

Die Polizisten vermuten, dass hinter der Verteilaktion die gleichen Personen stecken könnten, die auch in Fußgängerzonen Werbung für den Koran machen.

Kein Grund für Ermittlungen

„Da das Verteilen dieser CDs aber keine Straftat darstellt und von den Datenträgern auch keinerlei Gefahren ausgehen, gibt es für uns keinen Grund zu ermitteln“, so Gilles weiter.

Wer eine dieser Koran-CDs in seinem Briefkasten hat, kann sie also entweder behalten oder einfach im Müll entsorgen – aber bitte getrennt…