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Kronzeuge im ProzessDealer packt aus: So geriet ich ins Drogengeschäft von Finkenberg

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Bei einer Razzia im Januar 2017  stellte die Polizei Drogen, Geld und Waffen sicher. 

Köln – Mit den Händen in den Taschen schlenderte Ali S. (41, Name geändert) am Mittwoch zum großen Finkenberg-Drogenprozess  im Landgericht. Er wollte wohl möglichst cool wirken vor den fünf Angeklagten – die er allesamt verpfiffen hat.

Lebensbeichte eines Dealers

In einer Art Lebensbeichte schilderte der Kronzeuge, wie er im Jahr 2008 auf die schiefe Bahn geriet. Er habe ein Verbrechen  im Wohnkomplex in Porz-Finkenberg beobachtet. Mehmet K. (32), der Hauptangeklagte, habe zweimal auf einen Mann geschossen.

Im Viertel sei K.  „auf einmal war ein großer Mann gewesen.“ Als ihn  K.  dann gefragt habe, ob er für ihn Drogen verkaufen wolle, habe Ali S. zugestimmt – für ein Monatsgehalt von 1500 Euro und einer täglichen Ration Gras für den Eigenbedarf.

Tatort: Hochhaus

Der Zeuge berichtete, wie er in einer Dachgeschosswohnung in der Brüsseler Straße die Drogen abpackte und  im Flur eines Hochhauses  in der Theodor-Heuss-Straße vertickte.

Doch schnell habe K. ihn beschuldigt, 800 Gramm Kokain unterschlagen zu haben. „Das arbeitest du ab“, habe der gesagt und ihn bedroht. Viele Jahre habe er daraufhin umsonst für den mutmaßlichen Drogen-Boss gearbeitet.

„Mit seiner Pistole befreundet“

Im Mai 2016 schließlich ging der Dealer zur Polizei – Mehmet K. habe ihm eine Waffe an den Kopf gehalten und gedroht, seinen Kindern etwas anzutun. „Der ist gut befreundet mit seiner Pistole“, sagte  der Zeuge.

Wie glaubhaft die Aussage des Mannes – er befindet  sich zurzeit im Zeugenschutzprogramm – ist, muss der Richter entscheiden. Die Staatsanwaltschaft fußt ihre Anklage zu weiten Teilen auf den Kronzeugen.

Hund trat in Scherben

Wie sehr der Hauptangeklagte den Stadtteil im Griff gehabt haben soll, zeigt diese Story: Der Zeuge erzählte, Mehmet  K.s Hund sei mal in eine Glasscherbe getreten. Da habe K. jedem gedroht, der eine Bierflasche in der Hand hatte.

„Keiner hat mehr eine Flasche geworfen, ich habe Finkenberg noch nie so sauber gesehen“, so der 41-Jährige. K. ist auch angeklagt, seinen Hund nach einer Beschlagnahmung aus dem Tierheim geraubt zu haben (hier alle Details zu dem Fall nachlesen).

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(exfo)