In den Kölner Sartory-Sälen ist am Samstagabend die Band „Weimar“ aufgetreten. Im Vorfeld des Konzertes kam es zu Protesten.
Polizei-EinsatzKonzert im Kölner Sartory sorgt für Aufruhr – „Schämt euch! Haut ab!“
Ein Konzert der Gruppe „Weimar“ hat in Köln für Aufruhr und einen größeren Polizeieinsatz gesorgt.
Schauplatz der Proteste war am Samstag (4. Mai 2024) das Kölner Friesenviertel in der Innenstadt.
„Weimar“-Konzert in Köln sorgt für Proteste
Die Band ist am Abend in den Kölner Sartory-Sälen aufgetreten. Bereits im Vorfeld hatte es viel Kritik gegeben. „Weimar“ wird für rechtsradikal gehalten.
So hatten Lokalpolitiker und Vertreter der Kölner Clubszene zu Protesten aufgerufen. Unter anderem redeten Bürgermeisterin Brigitta von Bülow (Grüne) und Elfi Scho-Antwerpes (SPD) gegen den Auftritt.
Motto der Kundgebung: „Keine Bühne für Nazis“. Gegen 17 Uhr hatten sich rund 70 Personen in der Römergasse versammelt – nur wenige Meter von den Sartory-Sälen entfernt.
Elfi Scho-Antwerpes (SPD): „Ihr scheint nichts gelernt zu haben aus der Vergangenheit. Bei euch ist irgendwas schräg gelaufen. Wir wollen euch hier in Köln nicht haben. Köln ist tolerant, Köln ist für jeden offen. Wir wollen keinen Rassismus. Deshalb brauchen wir euch nicht. Schämt euch! Haut ab!“
Band „Weimar“ äußerte sich auf Facebook
Auf Facebook hatte die Band vor dem Konzert zur Besonnenheit aufgerufen: „Wir sind natürlich nicht begeistert, schätzen aber sehr wohl, dass wir in einem Land leben, in dem jeder seinen Protest öffentlich äußern kann, daher möchten wir Euch darum bitten, die Gegenproteste weder zu stören, noch zu provozieren.“
Weiter heißt es: „Seid bitte auch höflich zu den Einsatzkräften der Polizei. Die Jungs und Mädels sind nicht dafür da, um euch zu ärgern, sondern dafür, Euer Grundrecht, ein Konzert besuchen zu dürfen, durchzusetzen.“
Das Konzert konnte trotz heftiger Proteste stattfinden.
Im Februar 2023 hatte „Der Spiegel“ enthüllt, dass zwei der vier Bandmitglieder aus der Neonaziszene stammen. Sie sollen zudem den Holocaust geleugnet haben. Einer soll Verbindungen zu einem inzwischen verurteilten Unterstützer des rechtsterroristischen Netzwerks NSU gehabt haben.