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Kölsch-Brauer unter DruckMillionen-Strafen für Bierkartell?

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Auch Gaffel-, Früh-Brauerei und die Radeberger Gruppe (dazu gehört u.a. Jever) sollen dem Kartell angehört haben. 

Köln – Es gehe um das größte Bierkartell in der deutschen Geschichte. Und um den Verdacht der Preisabsprachen, um die Bierpreise hochzudrücken. Auch zwei Kölsch-Brauereien – Gaffel und Früh – rücken in den Fokus. Geht es nach der Anklagebehörde, könnten sie im anstehenden Verfahren Millionen Euro schwere Strafen aufgebrummt bekommen.

Groß- und mittelständische Brauereien unter Druck

Im Kartellverfahren um Preisabsprachen geraten fünf Groß- und mittelständische Brauereien wie Radeberger und Carlsberg, aber auch Früh- und Gaffel-Kölsch durch eine Stellungnahme der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf unter Druck. In der Expertise für den 4. Kartellsenat des Oberlandesgerichts, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, ist vom „hinreichenden Tatverdacht für die zu Last gelegten Kartellordnungswidrigkeiten“ die Rede.

Größtes Kartell der deutschen Biergeschichte

Die Generalstaatsanwaltschaft beantragte, die Hauptverhandlung gegen die Unternehmen zu eröffnen. Demnach gehörten die beschuldigten Brauereien zum größten Kartell der deutschen Biergeschichte. Während etliche Premium-Hersteller Bußgelder in dreistelliger Millionenhöhe akzeptierten, klagten die betroffenen Kölsch-Marken gegen die Strafzahlungen von je drei Millionen Euro. Zudem soll Früh-Kölsch-Gesellschafter Alexander Rolff auch persönlich zur Kasse gebeten werden.

Strafen von 160 Millionen Euro möglich

Den Biermultis wie Radeberger drohen sogar Strafen von 160 Millionen Euro, Carlsberg wäre mit 60 Millionen Euro dabei. Die Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück. Sie haben beim OLG-Senat beantragt, die Verfahren einzustellen.

Einwände wenig stichhaltig

Die Einwände sind nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft allerdings wenig stichhaltig. Die Beweismittel und Indizien würden belegen, dass „die für die Brauereien Verantwortlichen“ auf Sitzungen des Wettbewerbsausschusses des Brauereiverbandes NRW am 14. Juni 2006 und am 5. September 2007 die Preiserhöhung für Flaschen- und Fassbier abgesprochen haben.

Auch die beiden beschuldigten Kölsch-Brauereien sollen eingeweiht gewesen sein, was ihre Anwälte zurückweisen. Die Wettbewerbshüter stützen sich in erster Linie auf Geständnisse von Top-Managern anderer Mitglieder der Mauschelrunde. Wegen des laufenden Verfahrens wollten sich die Brauereien Früh und Gaffel auf Anfrage des Stadt-Anzeigers nicht weiter äußern.

(red)

(exfo)