Kölner Linie 13Große Pläne, aber es hagelt Kritik: „Bevor ihr das Nächste in den Sand setzt“

Bahn der Linie 13 fährt durch Köln.

Die Linie 13, hier ein Foto aus dem Januar 2017, soll bis zum Rheinufer verlängert werden.

Die Stadt Köln und die KVB wollen die Linie 13 verlängern. Die Strecke soll bis zum Rheinufer führen. Viele Kölner und Kölnerinnen sehen das kritisch.

von Matthias Trzeciak (mt)

Die Pläne der Stadt Köln und Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) klingen vielversprechend. Vor allem die Stadtteile Klettenberg und Rodenkirchen sollen besser mit der Bahn erreichbar sein.

Deshalb soll die KVB-Linie 13 linksrheinisch von der derzeitigen Endhaltestelle „Sülzgürtel“ bis zum Rheinufer verlängert werden.

KVB-Linie 13: Verlängerung bis zum Rheinufer

Zukünftig soll die Stadtbahnlinie 13 also nicht mehr an der Luxemburger Straße enden, sondern darüber hinaus die weitere Gürtelstrecke bis zum Rhein befahren.

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Perspektivisch wäre eine eventuelle Fortführung ins Rechtsrheinische möglich. Durch die Fortführung entlang des Gürtels werden dann zukünftig auch die Stadtteile Klettenberg, Zollstock, Raderthal, Raderberg, Bayenthal und Rodenkirchen durch die Stadtbahnlinie 13 erschlossen.

An der Haltestelle „Bayenthalgürtel“ wäre durch die Stadtbahnmaßnahme ein Umstieg zu den Linien 16 und die derzeit dort verkehrende Linie 17 möglich.

Es wurden verschiedene Planungsvarianten untersucht. Und die Stadt möchte nun von den Kölnerinnen und Kölnern bis zum 17. März 2024 wissen, welche Variante sie bevorzugen. Eine entsprechende Abstimmung ist hier möglich.

Auch auf Facebook wirbt die KVB für die Teilnahme an der Abstimmung. Doch dort hagelt es Kritik!

Hier das Facebook-Posting der KVB zum Linie-13-Projekt anschauen:

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Hier einige Beispiele, wie Kölner und Kölnerinnen das Linie-13-Projekt und die generelle Verkehrspolitik der Stadt bewerten:

  • „Macht doch erstmal ein Projekt fertig, bevor ihr das Nächste in den Sand setzt. Die Bonner Straße ist nicht mal ansatzweise fertig zu nennen, die Mülheimer Brücke wird noch für genug Stress sorgen, wenn sie für sämtliche Bahnen wegen Erneuerung gesperrt wird. Bevor ihr die Linie 13 realisiert, sorgt dafür, dass alles andere erstmal wuppt. Von den teils uralten Bahnen will man gar nicht erst anfangen.“
  • „Hat die Stadt Köln wirklich so viel Geld, um so ein Zukunftsprojekt durchzuführen?“
  • „Warum werden auf dieser Strecke von der Luxemburger Straße bis zum Rheinufer keine E-Busse in einer gescheiten Taktung eingesetzt. Das wäre mit Sicherheit viel günstiger. Und dann sollte man lieber mal die Bahnsteige der Linie 13 von Klettenberg bis Mülheim behindertengerecht anpassen. Damit ältere Menschen mit Rollator, behinderte Menschen mit Rollstuhl und auch Eltern mit Kinderwagen diese Linie stressfrei nutzen können.“
  • „Baut lieber eine Ringverbindung über den Rhein, damit man nicht von Porz z.B. nach Sülz den riesen, zeitfressenden Umweg über die Innenstadt fahren muss. Die Autobahnbrücke kommt doch neu, beste Gelegenheit.“
  • „Seht mal lieber zu, dass die Bahnen und Busse erstens pünktlich kommen und zweitens wieder den gewohnten Fahrtweg/Takt aufnehmen – anstatt irgendwelche Projekte zu planen.“
  • „Prinzipiell ist das richtig. Auch, dass die 13 oberirdisch geführt werden soll. Hält die Kosten verhältnismäßig niedriger. Genau so als Ringbahn müsste sie allerdings ebenso im rechtsrheinischen weitergeführt werden.“
  • „Ich kann mich erinnern, dass es diese Idee schon vor Jahrzehnten gab. Anstatt den Ausbau voranzutreiben, wurde da wegen angeblicher Unrentabilität die Linie 6 nach Marienburg eingestellt und durch Busverkehr ersetzt.“

Wie geht es nach der Umfrage weiter? Ab dem 18. März 2024 wertet die Stadt die Anregungen und Hinweise aus.

Inbetriebnahme der KVB-Strecke erst nach 2032

„Mit diesen Erkenntnissen bereiten wir den sogenannten Bedarfsfeststellungs- und Planungsbeschluss vor, der der Politik zur Entscheidung vorgelegt wird“, teilt die Stadt Köln mit.

Und wann könnte die Strecke in Betrieb genommen werden? „Eine Weiterplanung der Gürtelverlängerung kann erst bei vorhandener Personalkapazität erfolgen. Daher ist davon auszugehen, dass eine Inbetriebnahme nach Weiterplanung, Genehmigung und Bau erst nach 2032 erfolgen wird“, lautet das nüchterne Fazit der Stadt.