Kölner KardinalWoelkis Stellvertreter zieht Konsequenzen – zunehmend in die Kritik geraten

Kardinal Woelki am 12. August 2021 bei einem Interview im Erzbischöflichen Haus. Sein Stellvertreter Markus Hofmann räumt den Posten.

Kardinal Woelki am 12. August 2021 bei einem Interview im Erzbischöflichen Haus. Sein Stellvertreter Markus Hofmann räumt den Posten.

Der Kölner Kardinal Woelki muss in Zukunft auf seinen Generalvikar Markus Hofmann verzichten.

Schon etwas überraschend: Der Stellvertreter von Kardinal Rainer Maria Woelki, Generalvikar Markus Hofmann, räumt seinen Posten.

Hofmann habe ihm angeboten, sein Amt zum 1. Juli neu zu besetzen, teilte Woelki am Freitag (1. April 2022) mit. Hofmann gilt als loyaler Unterstützer Woelkis, war aber zusammen mit diesem zunehmend in die Kritik geraten.

Verwaltung des Erzbistums Köln soll neu organisiert werden

Woelki begründete die Entscheidung damit, dass er die Verwaltung des Erzbistums Köln neu organisieren wolle. Während seiner fünfmonatigen Auszeit sei ihm klar geworden, dass die Verwaltung künftig von einem Experten geführt werden müsse.

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Generalvikar Markus Hofmann am 23. März 2021 bei einer Pressekonferenz des Erzbistums Köln.

Generalvikar Markus Hofmann am 23. März 2021 bei einer Pressekonferenz des Erzbistums Köln.

Hofmann unterstütze die Marschroute: „Die Aufgaben in einem Generalvikariat sind so vielfältig geworden, dass ich die vorgesehene neue Aufgabenverteilung für richtig und weiterführend halte“, sagte er einer Pressemitteilung zufolge.

Woelki befindet sich derzeit selbst in einem ungeklärten Schwebezustand. Er hat Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten, doch dieser hat darüber noch nicht entschieden. Stattdessen hat Woelki seine Amtsgeschäfte Anfang März nach der Auszeit wieder aufgenommen und die Gläubigen um eine zweite Chance gebeten.

Kölner Kardinal Woelki: Beratung in Düsseldorf

An diesem Wochenende tagt in Düsseldorf der Diözesanpastoralrat, das wichtigste Beratungsgremium des Kardinals. Bei der Sitzung geht es im Kern darum, ob der Diözesanpastoralrat Woelkis Bitte um eine zweite Chance mehrheitlich mitträgt.

Woelki hatte 2020 eine Krise im größten deutschen Bistum ausgelöst, als er entschieden hatte, ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an. (dpa)