Holzkohle-Grills in der WeidengasseAusgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Die Stadt Köln will die Holzkohlegrills auf der Weidengasse im Kölner Eigelstein stilllegen.

von Matthias Trzeciak (mt)

Nach der Berichterstattung bei EXPRESS.de über die Holzkohlegrills und die Geruchsbelastung auf der Weidengasse im Kölner Eigelstein hat die Stadt nun reagiert.

Nach der Prüfung mehrerer Gutachten steht nun fest: Die installierten Filteranlagen in den Schornsteinen sind nicht geeignet. Und was nun? 

Holzkohlegrills auf der Weidengasse in Köln werden stillgelegt

Die Stadt Köln teilt am Donnerstag (28. März 2024) mit: „Als Konsequenz hat die Stadt Köln weitere rechtliche Schritte ergriffen. Dieses Verfahren hat die Stilllegung der Holzkohlegrills zum Ziel.“

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Hat es sich jetzt ausgequalmt auf der Weidengasse? Werden die Holzkohlegrills in naher Zukunft also verboten und müssen dann abgebaut werden?

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Rückblick: Im Juli 2021 ließ das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln die Geruchsbelastungen in der Weidengasse, die von fünf Holzkohlegrills ausgingen, gutachterlich überprüfen.

Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die zulässigen Geruchsbelastungen durch jedes Restaurant überschritten wurden. Die Betreiber installierten daraufhin freiwillig Abluftreinigungsanlagen und investierten dabei mittlere fünfstellige Beträge. Die Wirksamkeit dieser Systeme konnte bereits in anderen Städten messtechnisch nachgewiesen werden.

Hier lesen: Anwohner klagt – Zoff um Kölner Weidengasse eskaliert

„Die seitens der Betreiber vorgelegten Konzepte wurden durch das Gutachterbüro, das auch das erste Geruchsgutachten im Jahr 2021 auf der Weidengasse durchführte, geprüft. Als Ergebnis wurde mitgeteilt, dass die in den Konzepten vorgeschlagenen Technologien und Maßnahmen grundsätzlich geeignet sind, die Gerüche auf das notwendige Maß zu reduzieren. Im Winter 2022/23 wurde die Anlagen installiert“, erklärt die Stadt Köln das bisherige Vorgehen.

Eine Stadtsprecherin ergänzt: „Der Hersteller der Anlagen legte den Konzepten die Aussage des TÜV Nord bei, dass bei einer Überprüfung einer solchen Anlage bei einem Gastronomiebetrieb mit Holzkohlegrill in Hamburg in vier Messläufen Reinigungsleistungen zwischen 90 und 96 Prozent festgestellt wurden, was die Gerüche in der Abluft betrifft. Das Gutachten selbst liegt der Stadt Köln nicht vor und konnte aus Gründen des Urheberrechts und Datenschutzes seitens der Stadt Hamburg und dem TÜV Nord im Detail nicht veröffentlicht werden. Der TÜV Nord bestätigte aber die Messung und die Ergebnisse.“

Köln: 2023 gab es wieder Beschwerden wegen der Holzkohlegrills

Nach der Inbetriebnahme gab es im Frühsommer 2023 erneut Beschwerden über Gerüche durch die Holzkohlegrillanlagen. Die Beschwerdelage veranlasste das Umwelt- und Verbraucherschutzamt, erneut ein Gutachterbüro zu beauftragen.

Als Ergebnis der Messung stand im März 2024 fest, dass die installierten Anlagen nicht geeignet sind, die Gerüche in der Weidengasse auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß zu reduzieren.

Ein Anwohner hatte am 15. März 2024 Klage gegen den Betreiber eines der fünf Holzkohlegrill-Restaurants in der Weidengasse Klage eingereicht, teilt der Bürgerverein Eigelstein auf Facebook mit. Aus Kostengründen habe nur ein Gastronom die Klage erhalten.

Kölner Umweltanwalt mit der Klage beauftragt

Mit dem Vorgang wurde der bekannte Kölner Umweltanwalt Wolfram Sedlak beauftragt. Bei der Klage geht es aber nicht um die Schließung der Restaurants.

„Sieben Jahre hat der Bürgerverein Eigelstein Anwohner und Anwohnerinnen von Klagen abgehalten, um eine einvernehmliche Lösung mit den Gastronomen zu vermitteln“, heißt es in einer Stellungnahme des Bürgervereins.

Nun folgte die Klage. Die zeigt offenbar Wirkung bei der Stadt. Die Ergebnisse der Gutachten wurden den Betreibern und den Vertretern und Vertreterinnen der IG Eigelstein vorgestellt. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der letzte Holzkohlegrill erlischt.