Blockade in der Stadt90 Minuten Stillstand: Kölner Polizei muss Entscheidung treffen
Köln – Auch in Corona-Zeiten ist die Venloer Straße eine der belebtesten Straßen von Kölns, die Ecke Venloer Straße/Gürtel auch wegen der großen KVB-Station ständig in Bewegung. Das haben sich am Samstag (12. Dezember) Aktivisten der Klimabewegung zu Nutze gemacht.
Protest in Köln: Fridays for future blockiert Venloer Straße
Ab 11 Uhr blockierten rund 35 Menschen öffentlichkeitswirksam die Ecke zum Gürtel und protestierten dafür, „dass die Stadt Köln den Klimaschutz endlich ernst nimmt, nicht nur mit Lippenbekenntnissen aufwartet und endlich ein radikales, der Zukunft zugewandtes Konzept ausarbeitet”, wie es in einem Statement der Gruppierung um „Fridays for future” und „Extinction Rebellion” heißt.
Nach 90 Minuten Stillstand wurde die Polizei dann zum Spielverderber: Die Versammlung wurde aufgelöst. Wie ein Polizeisprecher gegenüber EXPRESS erklärte, wurden Vorschriften im Zusammenhang mit dem Versammlungsgesetz nicht beachtet, daher habe man sich für die Auflösung der Situation entschieden.
Polizei löst Blockade an Venloer Straße nach 90 Minuten auf
Ein Video im Internet zeigt, wie die Blockade aufgelöst wird, auch eine Person, die auf einer hohen Leiter an der Straße gesessen hatte, musste runter kommen. Laut Polizei sollen einige der Teilnehmer nicht zur Kooperation bereit gewesen sein.
Im Zusammenhang mit der Aktion hat sich die Bewegung in einem offenen Brief an die Kölner Oberbürgermeisterin gewendet: „Wir stehen heute hier, um für eine Verkehrswende in Köln zu protestieren. Wir akzeptieren nicht, dass der Autoverkehr weiterhin priorisiert wird und alle weiteren Belange (...) hintenangestellt werden”, heißt es darin.
Protest-Aktion: Aktivisten fordern autofreie Innenstadt von Köln
Darum wolle man „friedlich, aber bestimmt” protestieren und ganz bewusst die öffentliche Ordnung stören. „Wir fordern eine autofreie Innenstadt, sowie ein Tempolimit von 20 km/h in der gesamten Stadt, um eine Gefährdung von Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen durch Autos auszuschließen.”
Auch sei es wichtig, der Bevölkerung Anreize zu schaffen, vom Auto auf Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. „Hierzu gehören breite und durchgängige Fahrradwege, ein absolutes Überholverbot von Fahrradfahrer*innen durch Autos und ein erschwinglicher, geförderter, öffentlicher Nahverkehr”, heißt es in dem Schreiben.
Der Protest am Samstag war zwar im Verhältnis kurz, aber es dürften noch weitere folgen. (ade, tw)