Bäckerin Busbach erzähltDer Golfkrieg und seine Spuren in Poll

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Waltraud Busbach vor ihrer Bäckerei.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Was haben Poll und Saddam Hussein miteinander zu tun?

Was nach Köln-Quiz für Fortgeschrittene klingt, ist ganz einfach zu beantworten – wenn man auf der Salmstraße der Frau Busbach begegnet ist.

Busbach. Da klingelt’s bei den Karnevals-Historikern. Der Bäcker-Unternehmer Heinz-Ludwig Busbach war der Prinz in jener Session, in der der Straßenkarneval und der Rosenmontagszug vier Tage nach Beginn des Golfkrieges (17.Januar 1991) durch das Festkomitee abgesagt wurden.

Im Hause Busbach an der Salmstraße, wo seit 1880 die Familienbäckerei existierte und wo die Busbachs bis heute leben, herrschte Bestürzung über den Krieg und alle seine Konsequenzen.

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Nach der Salmstraße ist auch eine KVB-Station benannt.

Waltraud Busbach erinnert sich auch noch sehr gut an die skurrile Geschichte ein Jahr darauf. Das Trifolium mit ihrem Mann, dazu Bauer Heinz-Peter Schnepf und Jungfrau Dr. Dieter Maffei (KG Schäl Sick), durfte im Rosenmontagszug von 1992 mitmachen, es fuhren also zwei Dreigestirne im Zug mit. „Aber der Wagen war mit Wurfmaterial überladen - da brach die Achse“, erzählt Frau Busbach.

In den Karnevalsannalen steht, ein Reifen sei geplatzt. Das abermals verhinderte Dreigestirn nahm es mit Fassung. Mit Ach und Krach wurde der Wagen wieder geflickt. Busbach und Co. kamen endlich zum Zug.

 Das Motto des verhinderten Karnevals 1991 war übrigens „Kinema Colonia“, das von 1992: „Et kütt wie et kütt.“