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Fiese MascheSo funktioniert der Nummernschild-Schwarzmarkt in Köln

Köln – Umgerechnet 159.000 Euro – so viel zahlte ein Autofahrer aus dem Schweizer Kanton Wallis für das Nummernschild „VS-1“ (hier die ganze Geschichte nachlesen). Der Höchstwert, der in der Schweiz jemals für ein Kennzeichen gezahlt wurde. Ganz offiziell, an die Kantonsbehörde.

In Deutschland kann man sein Wunschkennzeichen online reservieren – wer ein Auto darauf zulässt, zahlt 12,80 Euro. Doch daraus haben manche ein lukratives Geschäft gemacht.

Lukratives Geschäft

Das bestätigt Heinz-Dieter Schnieders dem EXPRESS. Er ist Vize-Chef der Kölner Zulassungsstelle und leitet sie kommissarisch, seit Barbara Metzmacher in den Ruhestand gegangen ist.

Alles zum Thema Internet

Und so funktioniert der Schmu: Auf der Internetseite der Stadt Köln kann man sein Wunschkennzeichen eingeben – und reservieren, wenn es noch frei ist. Das alles erfolgt anonym. Man bekommt bei erfolgter Reservierung eine Pin-Nummer angezeigt, mit der man bei der Zulassung nachweist, dass man das Kennzeichen reserviert hat. Kosten: 2,60 Euro für die Reservierung, 10,20 Euro fürs Kennzeichen.

Zum Verkauf angeboten

„Und da gibt es Menschen, die reservieren Kennzeichen mit bestimmten Buchstaben- und Zahlenkombinationen in großem Stil, manche hundert und mehr“, sagt Schnieders. „Und die bieten sie auf Kennzeichenbörsen zum Kauf an. Verkauft wird der Pin-Code.“ Das aber für viel Geld. Zum Beispiel bei der Kennzeichenbörse der privaten, nicht-behördlichen Seite „strassenverkehrsamt.de“.

Hier bietet etwa „Besitzer“ Sebastian N. das Kennzeichen „K–NO 1“ für 300 Euro „Provision“ an. „Besitzer“ Max M. möchte für „K–LQ 1“ 500 Euro haben. „K–TT 111“ ist von Günter B. für nur 100 Euro zu kaufen.  Derselbe Günter B. bietet auch K–XX 11“ an. René M. verlangt für K–OO 50“ schon 750 Euro. Christian K. für K–ZA 1“ satte 1000 Euro, ebenso Peter S. für „K–XX 555“.  Und Mehmet B. fordert für „K–FC 2“ keine Provision, sondern unverhohlen dazu auf, ein Angebot abzugeben.

Masche nicht verboten

„Wir können das nicht verhindern. Es ist nicht verboten – und der Stadt entsteht dadurch ja auch kein Schaden – denn die Leute, die mit dem Code zu uns kommen, zahlen ja trotzdem die insgesamt 12,80 Euro fürs Kennzeichen. Und würden wir das alles überprüfen wollen, wäre der Personalaufwand natürlich viel zu hoch.“

Gleichwohl habe er die Mitarbeiterinnen der Zulassungsstelle aufgefordert, bei bestimmten Kombinationen die Kunden zu fragen, woher sie die Reservierung für das Kennzeichen und wie viel sie dafür gezahlt haben. „K–VW“ ist zum Beispiel bei Fahrern von alten VW sehr beliebt“, so Schnieders. „Einer hat mal 2000 Euro für sein Kennzeichen gezahlt.“

Über die Börse kann man auch bereits zugelassene Kennzeichen kaufen oder tauschen. Der Halter meldet das Auto ab, tritt „sein“ Kennzeichen an den Kennzeichenkäufer ab – und lässt sein Fahrzeug auf ein neues Kennzeichen zu.