Beim Schwimmunterricht einer Kölner Klasse drohte ein Jugendlicher zu ertrinken. Doch Mitschülerinnen und Mitschüler wurden zu Lebensretterinnen und -rettern!
Drama in HallenbadHerzstillstand! Kölner Schüler (16) fast ertrunken – Feuerwehr mit Appell
Weihnachten steht vor der Tür, alle freuen sich auf eine schöne Zeit mit Familie, Freunden oder Freundinnen. Ein Kölner Schüler (16) hätte das Fest fast nicht mehr erlebt ...
Beim Schwimmunterricht in einem Hallenbad in Köln kam es zu einem dramatischen Vorfall. Wie die Feuerwehr Köln am Sonntag (17. Dezember 2023) auf Facebook berichtet, klagte der 16-Jährige im Wasser plötzlich über starken Schwindel und Unwohlsein.
Drama im Schwimmunterricht: Kölner Schüler (16) verliert das Bewusstsein
Kurz darauf habe der Junge das Bewusstsein verloren und drohte unterzugehen. „Einige seiner Mitschüler und Mitschülerinnen bemerkten dies jedoch, griffen beherzt zu und schleppten den Bewusstlosen zum Beckenrand“, erzählt Feuerwehrsprecherin Susanne Hörle.
Mit vereinten Kräften sei es gelungen, den Jugendlichen aus dem Wasser zu ziehen und der herbeigerufene Schwimmmeister habe sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung angefangen, während parallel der Notruf abgesetzt worden sei.
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Hörle: „Als der Rettungsdienst wenige Minuten später eintraf, hatte der Schüler noch immer einen Herzstillstand.“ Nach knapp einer Viertelstunde dann endlich Aufatmen. Es gelang der RTW-Besatzung sowie zwei Notarzt-Teams, den Kreislauf des Jugendlichen wiederherzustellen.
Der 16-Jährige kam auf die Intensivstation der Uniklinik Köln, wo er ins künstliche Koma versetzt wurde. Das konnte jedoch bereits am nächsten Tag beendet werden. „Er wachte problemlos auf und zeigte keine relevanten neurologischen Beeinträchtigungen“, erklärt die Wehrsprecherin.
Einsatz in Kölner Hallenbad: optimal funktionierende Rettungskette
Es sei ein Einsatz gewesen, der nicht besser hätte enden können und in dem die Schüler und Schülerinnen ihrem Mitschüler das wohl größte Weihnachtsgeschenk gemacht haben, so Susanne Hörle weiter: „Von den Schülern und Schülerinnen, die das gemerkt haben, über den Schwimmmeister, der die Wiederbelebung begonnen hat, bis zu den Rettungskräften, war das eine optimal funktionierende Rettungskette.“
Es zeige, wie wichtig Handeln ist, sagt die Feuerwehrsprecherin gegenüber EXPRESS.de. Nicht einfach dabei stehen, sondern etwas tun. Susanne Hörle: „Gerade bei Erster Hilfe kann man nichts falsch machen. Man macht nur was falsch, wenn man nichts tut.“ Und wenn es das Absetzen eines Notrufs ist.
Sprecherin der Kölner Feuerwehr: Songs helfen bei Herzdruckmassage
Rund 70 Prozent aller spontanen Herzstillstände würden im familiären Umfeld passieren. Es könne jeden treffen. So hätten laut der Wehrsprecherin in Köln in 2022 insgesamt 1113 Menschen einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses erlitten. Davon hätten bei 311 Laien die Wiederbelebung durchgeführt, sodass davon 246 Betroffene mit einem stabilen Kreislauf ins Krankenhaus gebracht werden konnten.
Für eine Herzdruckmassage hat Susanne Hörle einen super Rat: einfach Hits wie „Atemlos“ von Helene Fischer oder „Stayin' Alive“ von den Bee Gees im Kopf abspielen. „Sie haben die ideale Frequenz für das Drücken auf den Brustkorb“, erklärt die Sprecherin der Kölner Feuerwehr. Auch „Highway to Hell“ von AC/DC oder „Dancing Queen“ von ABBA funktionieren.
Wenn man sich unsicher fühlt, führen die Kollegen und Kollegen von Susanne Hörle unter „112“ auch telefonisch Schritt für Schritt durch die Reanimation und geben entsprechende Anweisungen.
Erste Hilfe leisten können: Kölner Feuerwehr mit wichtigem Appell
Ideal ist allerdings, wenn man selbst weiß, was in einem Notfall zu tun ist. Daher appelliert die Kölner Feuerwehr an alle Kölnerinnen und Kölner: Wann war euer letzter Erste-Hilfe-Kurs? Ihr könnt euch nicht mehr erinnern oder er ist schon mal als zwei Jahre her? Dann los und anmelden, denn: Erste Hilfe rettet Leben!
Entsprechende Kurse werden unter anderem vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), den Maltesern oder Johannitern angeboten.