Explosion in HöhenhausTragische Hintergründe: Kölner (62) sprengt sich in die Luft

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Flammen schlugen aus dem Flachbau, eine meterhohe Rauchsäule hüllte das halbe Veedel in dichten Qualm.

Köln – Ein ohrenbetäubender Knall durchbricht am Montag um 12 Uhr die Mittagsruhe in der beschaulichen Scheuerhofstraße in Höhenhaus.

Sekunden später steigen dichter Rauch und Flammen aus einem der eingeschossigen Wohnhäuser auf. Bei dem dramatischen Brand stirbt ein Kölner (62). Und offenbar war dies von ihm so gewollt. Ein Nachbar konnte nicht mehr helfen.

Es war ein aussichtsloser Kampf, den Dieter F. (73) gegen die Flammen führte. Mit einem Gartenschlauch in der Hand war der Rentner nach der Explosion auf sein Hausdach geklettert, um das Heim seines Nachbarn Gerd zu retten. Doch mit dem dünnen Wasserstrahl hatte der Senior keine Chance gegen das Inferno.

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Nachbar Dieter F. (73) versuchte nach dem lauten Knall das Feuer von seinem Hausdach aus zu löschen – ohne Chance.

Kurz darauf trafen mehrere Löschzüge ein. Während die Retter versuchten, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, suchten weitere Kollegen in der Flammenhölle nach dem dort gemeldeten Ehepaar.

Ein Mann konnte wenig später geborgen werden. Doch der Notarzt konnte nur noch den Tod von Gerd K. feststellen. Von der Ehefrau (67) fehlte hingegen jede Spur. „Die war ja auch nicht mehr da. Denn seine Hannelore ist vor zwei Tagen verstorben“, sagte Nachbar Dieter F. gegenüber EXPRESS.

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Brandermittler der Polizei untersuchten vor Ort sofort die Gasflaschen, die zuvor aus dem Haus geholt worden waren.

Diese Information warf auch für die Brandermittler der Polizei ein anderes Licht auf den Fall. Denn im Haus der Eheleute K. entdeckte die Feuerwehr mehrere Gasflaschen, die größtenteils aufgedreht gewesen sein sollen. Ein Suizid gilt als sehr wahrscheinlich.

„Er wollte wohl ohne seine Frau nicht mehr. Sie war schon lange lungenkrank. Und Kinder hatten sie keine. Beide waren ein Herz und eine Seele und machten zweimal im Jahr Urlaub in Übersee. Jetzt sind sie wenigstens wieder zusammen“, sagte Dieter F. sichtlich erschüttert.

(exfo)