Überraschung bei Anti-AfD-DemoKölner Karneval setzt Zeichen mit Rosenmontags-Wagen 2024

Foto von der Deutzer Werft in Köln, wo erstmals ein Wagen aus dem Rosenmontagszug 2024 zu sehen ist.

Bei der Demo gegen die AfD in Köln wird am Sonntag (21. Januar) auch ein Wagen aus dem Rosenmontagszug gezeigt.

Bei der Demo in Köln gegen die AfD setzt auch der Kölner Karneval ein deutliches Zeichen.

Der Kölner Karneval zeigt Flagge – natürlich die bunte, nicht die braune. Kurz vor der Anti-AfD-Demo in Köln am Sonntag (21. Januar 2024) hatte das Festkomitee Kölner Karneval an der Deutzer Werft nämlich eine Überraschung für alle Teilnehmenden (erwartet werden mehrere zehntausend).

Denn: Als Zeichen gegen Rechts zeigt das Festkomitee erstmals einen der Wagen, die am Rosenmontag (12. Februar) im Zoch zu sehen sein werden.

Bei Demo in Köln ist auch ein Wagen aus dem Rosenmontagszug 2024 zu sehen

„Der Wagen war bereits fertig gebaut“, heißt es vom Festkomitee. Die perfekte Gelegenheit also, mit einer großen kölschen Tradition zu brechen. Grundsätzlich werden die Wagen für den Rosenmontagszug nämlich NUR an Rosenmontag genutzt – wenn der Zoch am Rosenmontag durch Köln zieht.

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Aber: Für die Demonstration von „Köln stellt sich quer”, die auch das Festkomitee unterstützt, wurde eine Ausnahme gemacht, „weil die pointierte Zuspitzung der Aussage des Persiflagewagens das Thema der Demonstration mehr als deutlich unterstreicht“, heißt es.

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Der Wagen selbst ist eib deutliches Zeichen gegen Nazis: Der dargestellte Kallendresser ist eine historisch-kölsche Figur, deren blanker Hintern am Kölner Alter Markt an einer Regenrinne (Kall) zu sehen ist.

Stellvertretend für alle kölschen Karnevalistinnen und Karnevalisten scheißt er symbolisch auf die Nazis und ruft ihnen dazu passend die berühmten Worte des Götz von Berlichingen zu: „Er aber, sag's ihm, er kann mich am Arsche lecken.“

Der Entwurf eines Wagens aus dem Kölner Rosenmontagszug 2024.

Der gezeichnete Entwurf eines anti-rechten Wagens im Kölner Rosenmontagszug 2024.

FK-Präsident Christoph Kuckelkorn ist das Zeichen gegen Hass ein wichtiges Anliegen:„Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln und einer ganzen Reihe von Vertretern der Stadtgesellschaft wollen die Kölner Karnevalisten deutlich machen, was sie von Planspielen rechter Fanatiker halten – nämlich gar nichts.“

Der Blick in die Geschichte ist Kuckelkorn und seinem Team dabei eine Warnung: „Im dritten Reich hat sich das Festkomitee von den Nazis vereinnahmen lassen. Heute sind wir wachsam und demonstrieren mit Zehntausenden von Kölnern für Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Das sind die Werte des Karnevals, für die wir stehen.“

Auch Zugleiter Holger Kirsch äußerte sich: „Der Karneval ist bunt und nicht braun! Unsere Aufgabe im Rosenmontagszug ist es, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten – das gilt für Politiker genauso wie für gesellschaftliche Gruppierungen, die auf sie reinfallen. Diesen Leuten rufen wir mit unserem Persiflagewagen zu: ‚Wir wollen euch nicht!‘ Unsere freiheitliche Demokratie ist nicht verhandelbar.”