Köln – Nun ist er endlich da, der umstrittene „Obelisk Of Tutankhamun“ von Kunstprofessorin Rita McBride – in der Nacht zu Freitag wurde er auf dem Kreisverkehr am Breslauer Platz aufgestellt.

Schwarz glänzendes Karbon mit Quadratrelief – so ragt der Obelisk inklusive Sockel mehr als neun Meter in den Himmel.

Viele Diskussionen um das Kunstwerk

Doch was soll er da? Das fragten sich auch viele Politiker im Stadtrat, in dessen Gremien seit zwei Jahren ziemlich über die Schenkung der Sparda-Bank diskutiert worden war.

„Die Bürger können durch den Obelisken Sichtachsen erkennen“, meinte Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach (57) zu dem Kunstwerk.

Die Schenkung im Wert von 100.000 Euro durch die Sparda-Bank bezeichnete sie als „große Ehre für die Stadt Köln.“ 40.000 Euro hat der Sockel gekostet, die Stadt trägt davon etwas mehr als 15.000 Euro.

„Der Obelisk soll das Chaos ordnen“, sagt die Künstlerin. „Und natürlich soll darüber diskutiert werden. Kunst im öffentlichen Raum ist immer kontrovers und streitbar – aber der Obelisk hat seinen Platz gefunden. Einen besseren kann es gar nicht geben.“ 

Obelisk wirkt im Ensemble winzig

Ordnung hat der Breslauer Platz bitter nötig: Das Ensemble aus Musical Dome, Kommerz-Hotel, Hauptbahnhof, mit dem wenig einladenden Platz und den sehr ausladenden Bauten für die U-Bahn-Ein- und Ausgänge stehen seit Jahren in der Kritik. 

Das Monument ist ein Blickfang, glänzt und schimmert je nach Sonneneinstrahlung – und wirkt im Verhältnis zu den übrigen Gebäuden am Platz vergleichsweise winzig.

Der „Obelisk Of Tutankhamun“ wiegt rund 1,6 Tonnen. Er hat einen innen hohlen Stahlkern. „Um den Kern wurden ganz dünne Schichten aus Karbonfaser gewickelt“, sagt McBride. Er steht auf vier Stahlkugeln, die auf einem Betonsockel montiert sind. 

Der Obelisk wird in die Sammlung des Museums Ludwig aufgenommen. 

(exfo)