Blücherpark-KillerDarum habe ich meinen Bekannten erschlagen

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Lukasz M. (31) im Kölner Landgericht.

Köln – Es ist der letzte Strohhalm, nach dem der Killer vom Blücherpark greift, um einer hohen Haftstrafe zu entgehen: Lukasz M. (31) will in Notwehr gehandelt haben.

Über seinen Verteidiger Peter Syben gab der Angeklagteam zweiten Verhandlungstag des Totschlag-Prozesses eine Erklärung ab.

Drogen am Ebertplatz gekauft

Am Tattag, dem 7. Dezember 2015, hätten der Angeklagte und das spätere Opfer Thomas K. (†30)  telefoniert. „Ich wollte an seinem Tattoo weiterarbeiten und fragte Tommy, ob er Marihuana mitbringt“, erklärte der Tätowierer.

Thomas hätte keine Drogen gehabt, also sei man zunächst gemeinsam zum Ebertplatz, um sich bei Dealern mit Stoff zu versorgen.

Streit im Blücherpark

Dann sei man weiter zu einer Bekannten, danach irgendwann im Blücherpark gelandet. „Dort haben wir einen Joint geraucht“, meinte der Angeklagte. Dort sei die Stimmung gekippt. Thomas K. habe ihn auf die 60 Euro angesprochen, die er aus Drogengeschäften schuldete.

„Die Araber machen mir Druck“, habe K.  gesagt. „Du bekommst dein Geld nächste Woche“, habe Lukasz M. daraufhin entgegnet.

Tödliches Gerangel

„Tommy geriet in Rage, er packte mich am Kragen“, führte der Angeklagte weiter aus, „er hat mich beschimpft. Ich konnte die Situation nicht einschätzen.“

Der Angeklagte sprach von Erinnerungslücken. „Irgendwann saß ich auf ihm, er schlug mir mit der Faust gegen die  Schläfe.“

15 Mal zugeschlagen

Er habe dann einfach nach etwas gegriffen, wohl einem  Stein, der auf der Wiese lag. 15 Mal schlug er damit laut Anklage  zu. „Ich habe an Tommy gerüttelt, doch es folgte keine Reaktion“, so der Täter.

Er habe heute noch seine blutigen Hände vor Augen.  Seine Hose war voller Blut –  die Freundin brachte ihm eine neue. „Ich zog mich im Gebüsch um.“

Leiche lag wochenlang im Park

Erst Wochen später entdeckte eine Joggerin  die Leiche im Blücherpark. „Ich finde es schrecklich, dass ich seinen Tod verursacht habe.“

Ob der Richter dem Angeklagten die Notwehr-Version abkauft? Ein Urteil soll im März fallen.

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